Demo und Infotisch in Heidelberg zu den 43 verschwundene Studenten in Mexiko

Demo am Donnerstag den 26.2., Heidelberg/Bismarckplatz:Lebend wurden sie uns genommen, lebend wollen wir sie wieder.


Donnerstag 26.2, ab 15 Uhr: Infostand am Bismarckplatz Heidelberg, 17 Uhr: Beginn der Demo.
NEIN zu Rüstungsexporten nach Mexiko.
NEIN zum Sicherheitsabkommen zwischen Deutschland und Mexiko.

Am 26. und 27. September 2014 wurde im mexikanischen Bundesstaat Guerrero eine Gruppe von Lehramtsstudenten von der lokalen Polizei mehrmals brutal angegriffen. 

Uns fehlen noch 43…

Bei den Vorfällen in der Nähe der Stadt Iguala wurden sechs Personen mit zum Teil unvorstellbarer Grausamkeit hingerichtet. Von 43 verhafteten Studenten fehlt bis heute jede Spur. Laut offizieller Version wurden diese von der örtlichen Polizei an Mitglieder der kriminellen Bande, den sogenannten „Guerreros Unidos“, übergeben und danach umgebracht.

Inzwischen wird die von der Generalstaatsanwaltschaft vertretene Version der Tat jedoch gleich von mehreren Seiten massiv und konkret infrage gestellt. Organisationen wie Amnesty International kritisieren, dass sich die Ergebnisse der Ermittler ausschließlich auf die Geständnisse der vermeintlichen Mittäter stützen. Dabei wurden mindestens zehn der verdächtigen Personen brutal gefoltert, was deren Aussagen nicht unbedingt glaubwürdiger macht. Unabhängige mit dem Fall betraute Experten aus Argentinien werfen den Behörden darüber hinaus das Manipulieren der Beweiskette vor.

Weitere Tatsachen erwecken den Verdacht, dass es sich bei der Tat um ein von höchster Stelle geplantes und durchgeführtes Verbrechen handelt.

und tausende mehr

Das Verbrechen von Iguala ist kein Einzelfall. So wurden seit Ende 2006 im Zuge des sogenannten „Krieges gegen den Drogenhandel“ bis zu 150.000 Menschen ermordet. Bis heute zählt das Land mehr als 26.000 „verschwundene Personen“.

Auch die deutsche Wirtschaft profitiert von der Gewalt in Mexiko, unter anderem durch den Verkauf von Waffen der Firma Heckler & Koch. Derzeit verhandelt die Bundesregierung ein Sicherheitsabkommen mit Mexiko. Dadurch macht sich Deutschland immer mehr zum Komplizen der notorisch korrupten und kriminellen Polizei- und Militäreinheiten.

Am kommenden Donnerstag (26.2.), fünf Monate nach dem Verbrechen von Iguala, werden wir uns deshalb den Forderungen der mexikanischen Zivilgesellschaft anschließen und verlangen von der mexikanischen Regierung das lebendige Wiederauffinden der vom Staat verschleppten 43 Studenten.

Von der deutschen Regierung fordern wir, die Unterstützung der mexikanischen Sicherheitskräfte sofort zu beenden sowie die Verhandlungen zu dem geplanten Sicherheitsabkommen auszusetzen.

In Heidelberg richten sich diese Forderungen auch und im speziellen an die Abgeordneten der Regierungskoalition Dr. Karl A. Lamers (CDU) und Lothar Binding (SPD).

Interessierte und Unterstützer sind herzlich eingeladen.

Zivilinitiative von Mexikanern und Deutschen
Für Rückfragen: sin-rostro@riseup.net