Im Namen des Volkes XVII

„Im Namen des Volkes XVII!“

Solidarische Grüße aus der „Rechtsbeugeranstalt“ Willich I...

„Juristische Interpretation und sozialwissenschaftliche Erkenntnisse werden den Strafvollzug nicht reformieren!

DIE ENTSCHEIDUNG FÄLLT AN DER FRONT!“

 

Seit Jahren berichte ich euch über Repressalien & Willkür aus dem deutschen Strafvollzug und auch auf Facebook habe ich nun eine Art der Dokumentation aus der Zelle!

Die Diskussion über die sogenannten Netzwerke sind uns ja bekannt, doch jetzt mal ernsthaft, was soll ein Gefangener machen? Der seine Stimme nach draußen tragen will?!

 

Ich müsste entweder solch eine Tat begehen, um Aufmerksamkeit zu erregen oder man hat solch starke kollektive aus der linken hinter sich, die den KNASTKAMPF über die mauern trägt...

 

Doch selbst in der Linken werden sich nur noch die politischen Gefangenen heraus gesucht, um ihren Widerstand zu UN-terstützen... dabei sollte jede*r Gefangene die Solidarität aus der Linken bekommen. Die Trennung von politischen Gefangenen oder sozial-politischen Gefangenen sollten wir zur Seite legen! Denn wir kämpfen gegen die Rechtsbeugung der Willkür an UN-terdrückung und Repressalien. Ich schreibe ganz bewusst Rechtsbeugung...denn weder beim „normalen“ Gefangenen noch beim politischen Gefangenen halten sie sich an die Rechte des Strafvollzugs... Die FS (Freiheitsstrafe) ist die Bestrafung, man wird seiner Freiheit beraubt. Alles darüber hinaus ist Willkür und geprägt von Repressalien. Ich, der sich wehrt, der das RECHT ALS WAFFE benutzt, muss mich bis zum letzten Tag „psychisch schlagen“ lassen... es gibt Gefangene in der Welt, die werden angekettet. Wir sind auch angekettet, aber mit einer psychischen Kette geprägt von Isohaft, Verbote von kleinsten Dingen, sei es der Besuch mit der Freundin oder einem Sonderbesuch. Das sind die kleinen Schläge, die wir erhalten im deutschen Strafvollzug und im Ergebnis hat man eine Haft durch und durch mit Willkür hinter sich gebracht... da ändern auch die neuen Strafvollzugsgesetze nichts dran, wo noch mehr auf Behandlung für die Gefangenen gemacht werden soll. Wo man heute schon nicht einmal die kleinsten Dinge umsetzt...

 

Leider ist es UN-tergegangen. Ich berichtete mehrere Male schon über die Privatisierung im Strafvollzug und so hat man in Niedersachsen, Schleswig Holstein und hier in NRW die sogenannten Quereinsteiger eingestellt, was den Ausbildungsberuf des Justizvollzugsbediensteten per ministrieller Anordnung völlig konterkariert! „in Crashkursen werden Hilfswärter für Knäste ausgebildet!“

 

Ich kann sagen, dass diese sogenannten Hilfswärter bei Konflikten total überfordert sind. So werden überschnell Entscheidungen getroffen, die einem Gefangenen das „Genick brechen“. Denn selbst Bedienstete, die über Jahre in Haft sind und Stellungsnahmen schreiben müssen, machen Fehler, aber sie haben anhand ihrer Erfahrungen auch ein Fingerspitzengefühl, was solche Hilfswärter gar nicht haben können!

 

Es ist eigentlich ein Skandal, dass der Staat sich solcher Kräfte bedient. Denn gerade im Strafvollzug sollen Gefangene resozialisiert werden, doch bei einer Rückfallquote von über 85% sage ich auch, natürlich seid ihr schuld dran. Wieso haben solche „Hilfswärter“ überhaupt das Recht uns Gefangene zu behandeln, als sind wir ein Stück....ZENSUR DER STRAFVOLLZUGSGESETZESORDNUNG!!!

 

Es ist so, dass von diesen Menschen, gerade die Generation 80/90er Jahre, die das kommunizieren per Facebook und whatsup erlernten hier natürlich wiedergegeben wird und da muss ich mich fragen, was sich Anstaltsleitungen dabei denken, auf den Rücken von Gefangenen uns solche „Fachkräfte“ vor die Türe zu stellen. Es mag sein das die Befehlsempfänger natürlich perfekt sind, aber es ist nicht ihre Aufgabe nur Zellenkontrollen durchzuführen und Gefangene dumm zu machen...

ich habe selbst so viele Ereignisse erlebt, wo ich mich oft fragen muss, was denken die sich dabei?!

Denn hier werden ja UN-Ausgebildete ja auch zu Opfern der oberen Dienstherren, die gerade im Bereich des Strafvollzugs., ein sensibles Fachgebiet, sich im Ernstfall hinter der Politik verstecken und es hat für sie persönlich meist überhaupt keine folgen. Im wissen um leichte Entzündbarkeit und die Explosivität des bearbeiteten sensiblen Strafvollzugs., dürfen die obersten Dienstherren, die Justizminister*innen der Bundesländer und ihre Verwaltungen, durchaus als vorsätzliche Brandstiftergemeinschaften bezeichnet werden (Kommentar von Vito L. Aus der lichtblick 1/2014).

 

Ich würde mich freuen, wenn es in der nächsten Zeit verstärkt zu einer Linken kommen würde, die im Bereich der UN-terstützung von Gefangenen mehr Solidarität zeigt. Mehr öffentliche Demos, denn ich glaube, ihr wisst alle wie schnell ist man nach einer Demo in Haft. Es gab gerade in den letzten Jahren Verurteilungen selbst Pfarrer König aus Dresden befand sich plötzlich auf der Anklagebank...

und gerade erst läuft noch ein Verfahren gegen Tim H. der derzeit vor Gericht in seiner Berufungsverhandlung in Dresden steht...

 

SOLIDARITÄT IST UNSERE WAFFE!

 

Gerade diese Fälle sind es, die euch aufwecken müssen und wieder mehr Solidarität und UN-terstützungskampf für Gefangene auszurufen...

denn nur eure Stimme und euer Protest ist eine UN-terstützung...denn drinnen erhalten wir keinen Widerstand...und die, die Widerstand leisten werden mit aller Macht und Härte der Justiz bekämpft, um dem Gefangenen zu zeigen; seht ihr, so geht es euch, wenn ihr euch gegen den Strafvollzug zur Wehr setzt bzw. gegen die Repressalien der Justiz...

 

KNASTKAMPF IST KLASSENKAMPF!

 

Ich wünsche euch viel Gesundheit und alles Glück der Erde für eure Pläne...

 

Möge es 2015 ein starkes Bündnis von solidarischen Anti-Knast-Kämpfen geben...

 

Und Knäste zu Baulücken...

 

 

euer André Moussa

 

wer mir schreiben will, ihr könnt all eure Fragen an mich schicken in Sachen Strafvollzug...

 

André Borris M.á Moussa Schmitz

GG/BO Sprecher NRW/Willich I,II,KR,MG

 

Gartenstr.1

JVA WillichI

47877 Willich