[B] Zu Unrecht zwangsgeräumt, Wohnung trotzdem weg

Stop Zwangsräumungen

Eine Familie wird im März 2014 in der Reichenberger Str. 73 zwangsgeräumt. Die Kündigung spricht ein Herr Brenning aus, CDU-Vorstandsmitglied in Berlin mit Burschenschaftshintergrund, das Amtsgericht gibt dem statt. Bei der Räumung (es gab eine solidarische Sitzblockade) und auf einer völlig entspannten Demo zwei Tage später werden 23 (!) Personen von der Polizei teils brutal in Gewahrsam genommen, eine Wohnung gestürmt und Ganzkörperkontrollen durchgeführt.

Jetzt hat das Landgericht im Berufungsurteil beschlossen: Die Räumung war unzulässig, Brenning besitzt das Haus gar nicht, sondern seine Kinder, die wiederum sagen, sie haben damit doch gar nichts zu tun. Laut Gesetz hat die geräumte Familie Anspruch auf Rückkehr in die Wohnung, solange diese noch frei ist. Die Wohnung ist derweil natürlich luxussaniert und zum doppelten Preis vermietet worden. Arschkarte für die Familie, Profit für Familie Brenning. Das Gesetz macht möglich, was viele nicht glauben wollen: Mensch wird zwangsgeräumt, bevor in der Sache endgültig entschieden ist.

 

Das Beste zum Schluss: Bei einer Kundgebung der Stadtteilinitiative Cafe Reiche vor dem Haus am vergangenen Samstag werden wieder vier Menschen von der Polizei rausgezogen, Personalien überprüft, Anzeigen geschrieben. Man würde noch Leute suchen, die im März an der Sitzblockade teilgenommen haben.

 

Die Geschichte veranschaulicht (leider) sehr deutlich das Zusammenspiel zwischen Gericht, Polizei, Gesetz und Vermieterseite, das Wohneigentümern die Durchsetzung von Profitinteressen auf dem kapitalistischen Wohnungsmarkt ermöglicht.

 

Hintergrund:

 

Aktueller Bericht der Stadtteilinitiative Cafe Reiche

 

Artikel zur Zwangsräumung im März 2014 mit Video

Bericht zur durchgeführten Räumung - Video&Fotos

Bericht zum polizeilichen Vorgehen im März 2014

 

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