Liebe Freundinnen und Freunde, in diesem Bericht erfahrt ihr
näheres über: 1. eine neue Australien Aktion der Gesellschaft für bedrohte
Völker (GfbV); 2. eine Videobotschaft von Aboriginal Ältesten über die
Forderung nach einem Treaty (Vertrag); 3. die Vorführung des Films „Utopia“ mit
Gästen auf dem Down Under Berlin Filmfestival; und 4. andere Filme von und über
Aboriginal peoples auf dem Down Under Berlin Filmfestival.
1. Neue Australien Aktion der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV)
Die Aboriginal Völker Australiens haben ihre Souveränität nie aufgegeben, auch wenn Großbritannien vor über 225 Jahren ihr Land kolonisierte. Dennoch bestimmten die kolonialen Autoritäten, dass sie Untertanen des Britischen Reiches sind. Diese Auffassung gilt noch heute und ist die Grundlage dafür, dass Australien seinen Ureinwohnern keine Selbstbestimmung zugesteht. Anders als in Ländern wie Kanada und Neuseeland wurden von britischen und australischen Regierungen nie Verträge (Treaties) mit den Aboriginals über Landrechte geschlossen. Die Ureinwohner wurden einfach enteignet. Ihnen fehlt dadurch die wichtigste Grundlage für ihre Existenz. Seit den 1970er Jahren erheben sie bereits die Forderung nach einem Vertrag, aber bis jetzt wurden sie von den verschiedenen Regierungen jedes Mal abgewiesen.
Die Australische Organisation „Concerned Australians“ (in etwa Australier, die sich kümmern) unterstützt die Forderungen der Ureinwohner. Die Organisation möchte eine breite Debatte zu einem Treaty auslösen und den Aboriginal Peoples Mittel zur Verfügung stellen für unabhängige Rechtsberatung, damit sie ihre Forderungen selbst durchsetzen können. Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) unterstützt diese Ziele mit verschiedenen Aktionen.
„Concerned Australians“ stößt bei der Australischen Regierung auf Ablehnung. Die Organisation versucht deshalb über internationale Instanzen Aufmerksamkeit für ihr Anliegen zu erregen. Sie möchte das Commonwealth of Nations, einen Zusammenschluss vom Vereinigten Königreich, den ehemaligen Britischen Kolonien sowie Mozambik und Ruanda, um Unterstützung bitten. Die GfbV schließt sich dieser Aktion an mit einem Brief an den General-Sekretär des Commonwealth. Demnächst wird diese Initiative auf der GfbV – Homepage veröffentlicht, wo dann alle Unterstützer den Brief unterschreiben können.
Weitere Information über „Concerned Australians“ und über das Thema „Treaty“: http://www.concernedaustralians.com.au/
2. Eine Videobotschaft von Aboriginal -Ältesten über die Forderung nach einem „Treaty“
„Concerned Australians“ hat am 19. August eine Videobotschaft veröffentlicht, worin Aboriginal Älteste die Forderung nach einem Treaty äußern und begründen. Diese Videobotschaft darf frei verbreitet werden.
Hier ist der Link: https://www.youtube.com/watch?v=nU_H0oIQy60
3. Die Vorführung des Films „Utopia“ mit Gästen bei dem „Down Under Berlin“ Filmfestival
Vom 11.-14. September 2014 findet im Moviemento Kino in Kreuzberg wieder das jährliche „Down Under Berlin“ Filmfestival statt. Dieses Jahr wird dort u.a. der Film „Utopia“ vom australischen Journalisten John Pilger gezeigt. Der Film schildert auf bedrückende Weise die verheerenden Zustände in Utopia, einem von Aboriginal People bewohnten Gebiet im Norden Australiens. Pilger konfrontiert den Zuschauer mit den vielen Missständen, mit denen Aboriginal People noch immer konfrontiert werden. Danach gibt es die Gelegenheit, Fragen zu stellen und über den Film zu diskutieren. Anwesend sein werden Sarah Reinke von der GfbV, Melinda Barlow, ehemalige Mitarbeiterin des Centre for Remote Health der Flinders University in Adelaide (South Australia) und Marion Caris, Australieninteressierte, die sich umfassend mit Aboriginal-Politik beschäftigt.
Zum Trailer des Films: http://johnpilger.com/videos/utopia-trailer
4. Andere Filme von und über Aboriginal Peoples auf dem „Down Under Berlin“ Filmfestival
Wie jedes Jahr zeigt das Festival diverse Filme von und über Aboriginal People. Dieser Link führt zu einer Übersicht: http://downunderberlin.de/films/indigenous-australia/
Besonders hervorzuheben sind der Film „Jedda“ aus dem Jahr 1955, der erste Film mit australischen Ureinwohnern in einer Hauptrolle, der Kurzfilm „Night Cries: A Rural Tragedy“, der eine Art Reaktion auf Jedda ist, und der Kurzfilm Rosalie’s Journey über Rosalie (Ngarla) Kunoth-Monks, die die Hauptrolle in Jedda spielte und sich schon seit Jahren als Aktivistin einsetzt für Selbstbestimmung der Aboriginal People und einen Treaty.
Andere Filme sind Buckskin, Samson & Delilah und das Musical Bran Nue Day
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Yvonne Bangert
Referat indigene Voelker / Indigenous Peoples Dpt.
Gesellschaft fuer bedrohte Voelker e.V. (GfbV)
Society for Threatened Peoples (STP)
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