In den frühen Morgenstunden des Donnerstags zündeten zwei junge Männer das Info-Zelt der Flüchtlinge vom Oranienplatz an. Innerhalb von Minuten brannte es vollkommen ab. Die Polizei hatte den Platz kurz zuvor verlassen.
Um fünf Uhr stand das Informationszelt der Flüchtlinge am Oranienplatz plötzlich in Flammen. Flüchtlinge und Unterstützer der gegenüberliegenden Mahnwache sahen kurz vorher zwei junge, schlanke Männer am Zelt. Als einer der Männer das Zelt betrat, zogen sie sich ihre Schuhe an und wollten nachschauen, was diese dort machten, sagt Stefan, einer der Unterstützer vom Oranienplatz, der nur seinen Vornamen nennen will. "Doch als wir uns auf den Weg machten, stand das Zelt schon in Flammen und die Männer rannten davon."
Die Täter hätten das Zelt gleichzeitig an zwei gegenüberliegenden Stellen angebrannt, die Ummantelung und weiter oben am Dach.
"So schnell wie das ablief, war das eine gezielte, geplante Aktion", meint Stefan.
Die Helfer versuchten noch die Flammen mit Sand und Wasser zu löschen. Aber die Kunststoffplane sei in wenigen Minuten abgebrannt. "Wir hatten keine Chance, das Zelt zu retten", sagt er.
Das Zelt brannte komplett nieder
Kurze Zeit später war die Feuerwehr vor Ort. Der Brand konnte in weniger als zehn Minuten gelöscht werden, teilte sie am Morgen mit. Das Infozelt der Protestierenden, die bis Anfang April hier wohnten, brannte dennoch komplett nieder. Die Kriminalpolizei ermittelt nun zur Brandursache.
Vom Info-Zelt ist nur noch ein Kreis aus Ruß übrig. Eisenstangen und drei Holzmasten liegen angekohlt auf dem Boden. Vier Bierbänke und ein Stuhl stehen noch dort, wo das Zelt mal stand. Auch sie sind an einigen Stellen schwarz vor Ruß. Einer der Flüchtlinge vom Oranienplatz, der regelmäßig den Infostand betreut, ist fassungslos. Er selbst wisse noch gar nicht genau was passiert sei. Die Flüchtlinge der Mahnwache hätten ihn an frühen Morgen informiert. Der Container mit Informationsmaterial bleib unbeschädigt.