Landsmannschaft Chattia Gießen markiert!

Farbklecks Symbolbild

Landsmannschaft Chattia Gießen markiert! Wir haben in der Nacht von Montag auf Dienstag,den 27.Mai die Fassade der Studentenverbindung Chattia Gießen mit Farbe eingedeckt! Die Intention der Aktion war Studentenverbindungen und Burschenschaften in Gießen in Erinnerung zu rufen, daß der Widerstand und die Kritik gegen ihre elitären, patriotischen und geschichtsrevisionistischen Männerbünde existent ist und weiter wächst!

 

Die Landsmannschaft steht im besonderen Fokus:

Die Studentenverbindung stellt sich als liberale, moderne und offene Gemeinschaft dar und benutzt dafür den Deckmantel der Zugehörigkeit

zum Coburger Convent (CC). Der CC ist ein Dachverband von deutschen und österreichischen Studentenverbindungen, der sich in seiner

öffentlichen Darstellung gerne als unpolitisch und tolerant zeigt.

 

Die propagierten Werte des CCs werden zwar nicht mehr offen rassistisch und extrem rechts formuliert, wie es vor allem beim Dachverband „Deutsche Burschenschaft“ (DB) der Fall war und ist, sie sind aber dennoch für uns nicht tragbar!

Die Ausrichtung des CC und somit auch die Grundwerte der Landsmannschaft Chattia Gießen gehen konform mit der Entwicklung, daß auch in der Mitte der Gesellschaft die Zustimmung zu rechtspopulistischen Ansichten wächst, ohne daß diese auf breiten Widerstand oder Kritik treffen!

 

Auf den ersten Blick erscheint die öffentliche Haltung des CCs und den dazugehörigen Verbindungen als demokratisch und weltoffen:

Aussagen wie „Studentenverbindungen sind konsequent basisdemokratisch“ (Chattia Gießen) oder „Unterstützung Schwächerer und Toleranz

gegenüber anderen Weltanschauungen“ (CC) sollen verhindern die Mitgliederverbindungen und den Dachverband in eine „rechte Ecke“ drängen zu können.

Die „unpolitische Haltung“ ist jedoch nur vorgeschoben:

Der CC vertritt ganz klar eine groß-deutsche und rechts-konservative Linie.

Beim jährlichen Pfingstkongresses in Coburg zeigt sich diese mehr als deutlich.

Fester Bestandteil des großen Verbindungstreffens ist ein Trauergedenken mit dem üblichen militaristischen Beigeschmack an die in den Weltkriegen gefallenen Verbandsbrüdern.

Der „krönende“ Abschluß ist ein Fackelmarsch auf der SA-Route in Coburg mit anschließendem Verbrennen der Fackeln in der Mitte des Ratshausplatzes, was nicht nur entfernt an die Bücherverbrennungen im dritten Reich erinnert!

Diese Woche findet der Pfingstkongress wieder statt mit Teilnahme der Chattia Gießen!

 

Die jahrzehntelang gut gepflegte Verbindung zum DB und deren Mitgliedsburschenschaften wurden ebenfalls auch durch die Distanzierung nicht gekappt und besteht weiterhin.

Wir sehen in der Distanzierung keine grundlegende Änderung des Selbstbildes der studentischen Verbindungen sondern eine rein oberflächliche Reaktion, die keinerlei Tiefenwirkung hat!

 

Alle Studentenverbindungen im CC verweigern studentischen Verbindungen mit weiblichen Mitgliedern den Zutritt. Auch die Chattia Gießen macht deutlich welche Rolle Frauen in ihrer Lebenswelt einzunehmen haben:

„Selbstverständlich gehören Freundinnen und Ehefrauen zu unserer großen Familie dazu. Sie nehmen an fast allen Veranstaltungen teil...Ausnahmen sind allerdings Convente und Mensurtage“.

Die sexistische und ausgrenzende Ideologie von studentischen Männerbünden wird schlichtweg durch die Bewahrung von „Traditionen“ legitimiert.

 

Dies sind nur einige Punkte, die wir massiv kritisieren!

 

Wir werden die Entwicklung weiter stören damit studentische Verbindungen und Burschenschaften ihre sexistischen, geschichtsrevisionistischen, patriotischen und elitären Grundwerte nicht weiterhin ohne Kritik und Widerstand leben können!

 

 

Burschenschaften auf den Müll der Geschichte!

 

Quellen:

http://antifabamberg.wordpress.com/2012/05/22/coburger-convent-2012-studentische-verbindungen-auflosen/

 

https://www.antifainfoblatt.de/artikel/coburg-und-sein-convent-%E2%80%93-rechter-konsens-aktion

 

Webseiten des Coburger Conventes und der Landsmannschaft Chattia Gießen