NEONAZIS Rechte Gewalt - Siegener Student verletzt im Krankenhaus
Siegen. Der Staatsschutz in Hagen ermittelt gegen eine Gruppe aus der rechten Szene, die in der Nacht auf Sonntag einen Studenten in Siegen zusammengeschlagen haben soll. Der junge Mann erlitt Kopfverletzungen und musste auf der Intensivstation behandelt werden. Die Polizei wird ihn erst am Dienstag zum Geschehen vernehmen.
Bei den mutmaßlichen Tätern handelt es sich um einschlägig bekannte Männer aus der rechten Szene, das bestätigt der Hagener Staatsschutz.. Die Männer seien auch in der Vergangenheit schon gewalttätig aufgetreten, sagt Matthias Stascheit, Leiter der Staatsschutzabteilung im Hagener Polizeipräsidium.
Streit vor Kneipe in Siegener Oberstadt
Weitere Auskünfte zum Geschehen in der Nacht auf Sonntag und zu den Beteiligten erteilte die Polizei noch nicht. Bekannt ist bislang lediglich, dass es zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung mit mehreren Personen vor einer Kneipe in der Siegener Oberstadt gekommen war. „Zunächst müssen die Tatbeiträge der Beteiligten geklärt werden“, erklärte Matthias Stascheit. Auch ob die Ausschreitung einen rassistischen oder politischen Hintergrund hat, ist Teil der Ermittlungen.
Taten der Rechtsradikalen im Siegerland häufen sich
Dann wird auch geklärt sein, warum sich die Vertreter der rechten Szene in Siegen getroffen haben. Nach Informationen unserer Redaktion war eine Veranstaltung geplant, die dann jedoch abgesagt wurde. Der Staatsschutz nimmt das Siegerland und Wittgenstein seit einiger Zeit verstärkt in den Blick, weil sich hier die Taten aus der rechtsradikalen Szene häufen. Dazu gehören die Nazi-Schmiererein auf jüdischen Friedhöfen und Gedenksteinen in Siegen, Hilchenbach und Berleburg und gewaltsame Übergriffe.
Der aktuelle Fall erinnert an eine Gerichtsverhandlung Ende April . Ein 24-jähriger Bauarbeiter, der über die Siegener Neonazi-Szene hinaus bekannt ist, wurde zu einer Geldstrafe verurteilt, weil er mit zwei Bekannten nach einem verbalen Streit auf drei Studenten in der Siegener Unterstadt losgegangen war. Auch diese Tat ereignete sich an einem Sonntagmorgen gegen 5 Uhr. Einer der Studenten trug ein blaues Auge davon, weil er einen Freund von einem anderen aus der Gruppe trennen wollte.