Wüste Schlägerei in der Innenstadt

Erstveröffentlicht: 
12.05.2014

Bewaffnete Chaoten greifen nach 50-Jahr-Feier Chemie-Fans an Von Matthias Roth
Im Alfred-Kunze-Sportpark haben sie am Sonnabend bis gegen Mitternacht friedlich den 50. Jahrestag des DDR-Meistertitels der BSG Chemie gefeiert. Keine halbe Stunde später wurden mehrere Besucher Zielscheibe eines brutalen Überfalls. 20 Anhänger der Grün-Weißen sind in der Nacht zum Sonntag Opfer einer wüsten Schlägerei geworden.


Nach einer ersten Einschätzung der Polizei waren sie um 0.20 Uhr in einer Straßenbahn der Linie 7 in Richtung Innenstadt unterwegs. "Am Goerdelerring hat eine Gruppe von ebenfalls 40 schwarz gekleideten Personen die Bahn gestürmt", sagte Polizeisprecherin Maria Braunsdorf. Anschließend sei alles ganz schnell gegangen.


Bewaffnet mit Stöcken, Reizgas und einer Schreckschusspistole seien die Schläger in den Wagen der Leipziger Verkehrsbetriebe gesprungen und hätten sich mit den Fahrgästen aus Leutzsch eine wilde Prügelei geliefert. Teilweise verlagerte sich das Handgemenge auch in den Haltestellenbereich. Als die Polizei auftauchte, war die Auseinandersetzung nach wenigen Minuten beendet.Drei Männer (24, 24, 48) mussten von einem Arzt behandelt werden. Einer von ihnen verbrachte sogar die Nacht im Krankenhaus. Den Beamten bot sich ein Bild der Verwüstung. Scheiben der Straßenbahn und des Wartehäuschens waren eingeschlagen. Nach ersten Schätzungen der Polizei entstand ein Schaden von 10000 Euro.


Der Grund für die Auseinandersetzung ist unklar. Laut Polizeisprecherin wollen einige Opfer dabei Hooligans des 1. FC Lok in dem Überfallkommando entdeckt haben. Erwiesen sei das aber bisher nicht.


Die Ordnungshüter verfolgten die Schläger und richteten am Wilhelm-Leuschner-Platz einen Sammelplatz ein. "Von 15 Personen haben wir die Personalien festgestellt", so Braunsdorf. Zur Aufklärung des Falles haben die Tatverdächtigen bisher nichts beigetragen. "Sie schweigen sich aus", berichtete die Polizeisprecherin. Gegen die Männer wird nun ein Verfahren wegen schweren Landfriedensbruchs eingeleitet.