ROBIN WOOD, AG Schacht Konrad sowie der Verfahrenstechniker und Anwohner
Dr. Frank Hoffmann und Andreas Riekeberg haben heute im Rahmen einer
Pressekonferenz des Asse II-Koordinationskreises (A2K) in Hannover das
Vorgehen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) im Umgang mit dem
Atommüll-Lager Asse II kritisiert. Insbesondere werfen sie dem BfS vor,
durch die Auswahl der Kriterien für den Optionenvergleich die
Betonverfüllung der Asse zu favorisieren und das Kriterium der
Langzeitsicherheit nicht ausreichend zu gewichten. Als weitere Optionen
untersuchen Fachleute zurzeit die Bergung der Atommüll-Fässer sowie die
Umlagerung des Mülls.
Das Bundesamt für Strahlenschutz und das Bundesumweltministerium hatten
Anfang September ihre Kriterien für die Entscheidung über das
Schließungskonzept für Asse II vorgelegt. Dr. Frank Hoffmann hat heute
im Rahmen der Pressekonferenz ein Statement zur gemeinsamen Kritik am
Vorgehen des BfS abgegeben. Darin heißt es:
„Wir haben den Eindruck, dass das Bundesamt für Strahlenschutz als
Betreiber schon eine klare Präferenz für die Schließung der Asse II hat
und seine Kriterien jetzt so einrichtet, dass sie auf seine Variante
hinausläuft. Dabei steht nicht die aus der Bevölkerung geforderte
Langzeitsicherheit im Vordergrund, um die es bei jedem Atommüll-Endlager
letztlich geht. Wenn eine langzeitsichere Lagerung am Standort Asse II
nicht möglich ist, dann muss der Bund daraus die Konsequenzen ziehen und
kann nicht einfach zu Lasten der hier lebenden Menschen und
nachfolgender Generationen die Anforderungen abschwächen.“
Als zentrale Kritikpunkte nennt das Papier aus dem A2K:
* BMU und BfS machen nicht - wie dies bei jedem Endlager zwingend sein
müsste - die Langzeitsicherheit am Standort zum zentralen Kriterium.
Damit ignorieren sie eine wesentliche Forderung, die bei vielen
Veranstaltungen und Diskussionen von der Bevölkerung geäußert wurde.
* Betriebssicherheit, Instabilität des Grubengebäudes und
Gebirgsmechanik dürfen in der aktuellen Kriteriendiskussion gegenüber
der Langzeitsicherheit nur eine untergeordnete Rolle spielen. Der
Betreiber hat ggfs. durch geeignete technische Maßnahmen
sicherzustellen, dass das Zeitfenster für ein ordnungsgemäßes, an der
Sicherheit orientiertes Verfahren vergrößert wird.
* Revidierbarkeit des beschlossenen Konzeptes (falls sich wie beim
bisherigen Vorgehen zeigt, dass es nicht funktioniert) und
Überwachbarkeit als wesentliche Anforderungen aus der Bevölkerung wurden
bisher ignoriert. Allerdings hat das BfS eine gewisse Nacharbeit zugesagt.
ROBIN WOOD und AG Schacht Konrad halten es nicht für einen Zufall, dass
das BfS die Schließungs-Option favorisiert, die es selbst erarbeitet und
die auch bei dem vom BfS mit großem Nachdruck betriebenen Verfahren in
Morsleben verfolgt wird. Dabei würde der Atommüll in der Asse belassen,
obwohl dieser Standort erklärter Maßen dafür ungeeignet ist. Lediglich
die Ausbreitung der Radioaktivität würde durch den Bau technischer
Barrieren und die Verfüllung mit Beton verlangsamt werden.
Für Rückfragen:
Christina Albrecht, ROBIN WOOD Braunschweig, 0176 - 62 25 63 02
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Ute Bertrand
ROBIN WOOD e. V., Pressesprecherin
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