Die aktuelle Ukraine-Krise hat zwei Fragen wieder in den Mittelpunkt des Interesses gerückt, die Rosa Luxemburg bereits vor über 100 Jahren herausforderten – das janusköpfige Selbstbestimmungsrecht der Nationen sowie die Nationalitätenfrage in Mittel- und Osteuropa. Intensiver setzte sie sich damit vor alle in ihren polnischen Arbeiten auseinander, die etwa ein Drittel ihres Gesamtschaffens ausmachen und vergleichsweise sehr viel weniger bekannt sind als die deutschsprachigen Arbeiten.
Viele ihrer Überlegungen sind tatsächlich der Zeit vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs geschuldet, kommen heute also in besonderer Weise dem historisch interessierten Betrachter entgegen. Aber es gibt immer wieder und ganz häufig verblüffende Bezüge zu unserer Zeit, so als ob Rosa Luxemburg auch jetzt noch ihre spitze und polemische Feder führen würde.
Holger Politt, der derzeit die polnischen Werke ins Deutsche übersetzt, gibt aus heutiger Sicht und mit aktuellen Problemstellungen einen Einblick in die in den polnischen Schriften aufscheinende faszinierende Gedankenwelt Rosa Luxemburgs.
Dr. Holger Politt, Mitarbeiter der Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin; von 2002 bis 2009 Leiter des RLS-Büros in Warschau; befasst sich derzeit mit der Übersetzung und Herausgabe des polnischen Werks von Rosa Luxemburg.
Mittwoch, 16. Juli 2014 - 19:30 Uhr
Selbstverwaltetes Kulturzentrum "Eckpunkt"
Pistoreigasse 2, 67346 Speyer
veranstaltet von: Rosa Luxemburg Club Speyer