Am Donnerstagmorgen explodiert vor der Notenbank in Athen ein Auto - und das kurz vor dem Besuch von kanzlerin Merkel. Verletzt wurde wahrscheinlich nur niemand, weil anonyme Anrufer eine Zeitung gewarnt hatten.
Athen – Einen Tag vor dem Griechenlandbesuch der Bundeskanzlerin Angela Merkel hat eine Autobombe in Athen schweren Sachschaden angerichtet. Niemand sei verletzt worden, sagte ein Polizeioffizier der Nachrichtenagentur dpa.
Wie auf Fernsehbildern zu sehen war, wurde das Auto bei der Explosion am Donnerstagmorgen völlig zerstört. Von dem Fahrzeugwrack waren nur Teile des Motors und ein Rad erkennbar. Erhebliche Schäden entstanden an den Fassaden der umliegenden Gebäude.
Zwei Unbekannte hatten mit Anrufen bei einer griechischen Zeitung und einem Nachrichtenportal vor der Explosion gewarnt. „Wir werden den Terroristen nicht erlauben, ihre Ziele zu erreichen“, sagte Regierungssprecher Simos Kedikoglou im griechischen Fernsehen.
Wem der Anschlag galt, blieb zunächst unklar. Rund um den Tatort in der Athener Innenstadt sind mehrere kleinere Banken, Büros von Juristen, Journalisten und der ständigen Vertretung des Internationalen Währungsfonds (IWF). Einen Block weiter liegen die Büros der griechischen Zentralbank.
Die Polizei vermutet, dass eine der zahlreichen linksgerichteten Untergrundorganisationen hinter dem Anschlag stecke. Zunächst übernahm niemand die Verantwortung. Merkel will die griechische Regierung bei ihrem Besuch in ihrem Sparkurs bestärken. Am Mittwoch hatte Griechenland die Rückkehr an die Kapitalmärkte angekündigt, während Tausende gegen die harte Sparpolitik die Arbeit niederlegten.