Kurzes Resumee zum 14.03. in Kirchweyhe

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Ohne für alle Teilnehmer*innen der antifaschistischen Aktivitäten gegen die Nazikundgebung am 14.03.2014 in Kirchweyhe sprechen zu wollen, formulieren wir einige generelle Gedanken zum Verlauf des Tages. Auch wenn es nicht gelang, die Nazikundgebung komplett zu verhindern, ziehen wir eine insgesamt positive Bilanz des Tages.

 

Die Mobilisierung im Vorfeld und die Teilnahme von über 150 Antifaschist*innen werten wir als Erfolg. Trotz des Polizeiaufgebots und der zum Schutz der Nazis aufgebauten Hamburger Gitter ließen sich die Antifas nicht entmutigen und versuchten auf den Versammlungsplatz der RassistInnen zu gelangen. Dabei ging es uns nicht darum, die Kundgebung des „Runden Tisches“ bewusst zu stören, sondern das gemeinsam bestimmte Motto des antifaschistischen Protests in die Tat umzusetzen – nämlich die Nazikundgebung zu stoppen! Wenn bei Veranstaltungen wie dieser von Nazis angemeldeten Trauerkundgebung nicht von Anfang an starker antifaschistischer Druck ausgeübt wird, besteht immer die Gefahr, dass Orte eines Gedenkens von Rechts etabliert werden. Dieser Ritualisierung eines Gedenkens durch Nazis muss entschlossen entgegengetreten werden.

 

Auch wenn in diesem Jahr nur circa 20 Nazis an ihrer Mahnwache teilnahmen, ist nicht gesagt dass ohne antifaschistisches Engagement diese Zahl in den nächsten Jahren nicht ansteigen könnte.

 

Erfreulich ist, dass sich auch viele Bürger*innen verbal am Protest gegen die Nazis beteiligten. An dieser Stelle ist festzuhalten, dass wir unseren Standpunkt zum Beispiel durch Flyer auch dem bürgerlichen Spektrum hätten nahe bringen können. Der auch in der medialen Berichterstattung sehr präsente Auftritt des Bruders von Daniel S., während des Durchbruchsversuchs in Richtung Nazikundgebung, ist auf einer persönlichen und emotionalen Ebene, angesichts der Trauer um den Verlust des Bruders, nachvollziehbar. Dies verkennt unserer Meinung nach aber die politische Dimension, die der Tod seines Bruders durch die Nazis erhalten hat. Im Gegensatz zu den Nazis wollen wir den Tod von Daniel S. nicht instrumentalisieren sondern setzen uns aktiv gegen die rassistische und menschenfeindliche Instrumentalisierung von Rechts ein!

 

Wir hoffen, dass sich diese erfolgreiche Mobilisierung auch bei zukünftigen Anlässen wiederholt und wir den Nazis weiterhin ihre Aktionen versauen!

 

PS: Was uns in letzter Zeit immer wieder erschreckt ist, wie viele Teilnehmer*innen ihre Handy und Smartphones mit auf Aktionen nehmen. Dabei bleiben die Dinger noch nicht mal in der Tasche, sondern werden ständig verwendet. Wir sagen Schluss damit, lasst eure Telefone zu hause! Ihr gefährdet mit eurem Verhalten euch und eure Freund*innen!

 

antifaschistischegruppebremen@riseup.net