Bekennerschreiben im Internet: Auto von B.Z.-Journalist Gunnar Schupelius angezündet

Erstveröffentlicht: 
19.03.2014

Nachdem das Auto des B.Z.-Journalisten Gunnar Schupelius angezündet worden war, ist in der Nacht ein Bekennerschreiben auf einer linken Internetseite aufgetaucht. Die Verfasser bezichtigen den Kolumnisten der "unerträglichen Hetze" und drohen ihm mit "Gegenfeuer".

 

Von Tanja Buntrock

 

Nachdem das Auto des B.Z.-Kolumnisten Gunnar Schupelius in der Nacht zu Montag in Wilmersdorf angezündet worden war, ist am Mittwoch früh auf einer linksextremen Internetseite ein Bekennerschreiben gepostet worden. Darin wird geschildert, dass dessen Fahrzeug "mit ein wenig Benzin und einem einfachem Zeitzünder abgefackelt" wurde. Die Unbekannten bezeichnen Schupelius als "eine der führenden Figuren der rassistischen Pressekampagne, die zur Zeit von einigen Berliner Zeitungen, maßgeblich aus dem Hause Springer geführt wird". Der Journalist wollte sich gegenüber dem Tagesspiegel bislang nicht zu der Brandstiftung an seinem Mini Cooper äußern.

In seiner Kolumne "Mein Ärger – der gerechte Zorn von Gunnar Schupelius" greift der Autor unterschiedliche Themen auf und ärgert sich - etwa über Graffiti am U-Bahnhof - oder erörtert, warum "die Grünen nicht regieren können"“, und sucht mit seinen konservativen Thesen die Kernleserschaft der Boulevardzeitung anzusprechen.

Am Dienstag teilte die Polizei mit, dass noch unklar ist, ob der Brandanschlag gezielt Gunnar Schupelius’ Auto galt oder dieses zufällig angezündet worden war.

In dem Selbstbezichtigungsschreiben, das per Internet verbreitet wurde, wird der Kolumnist wegen seiner Artikel "für die jüngsten Anschläge und Angriffe auf das O-platz Camp und die Unterkunft in Hellersdorf ist Schupelius mit seiner unerträglichen Hetze mitverantwortlich" gemacht. Am Ende des Schreibens drohen die Verfasser ihm mit den Worten: "Ein kleiner Rat an Gunni, schreib lieber Backrezepte: Hasspropaganda wird immer für Gegenfeuer sorgen!"

Auch der Brand eines Autos in der Glauchauer Straße in Hellersdorf in der Nacht zu Sonntag hat möglicherweise politischen Hintergrund. Wie die Polizei am Dienstag bestätigte, ermittelt der Staatsschutz. Nach Medienberichten soll der angezündete und ausgebrannte Wagen einer Unterstützerin der Flüchtlinge im Asylbewerberheim in der Carola-Neher-Straße gehören.