Gegen Rassismus
Von Michael Brakemeier
Mehr als 300 Menschen haben am Freitagabend in der Göttingen Innenstadt demonstriert. Anlass des Protestes war ein Brand in einem von Asylbewerbern bewohnten Haus in Hamburg. Am Mittwoch waren dabei durch Brandstiftung drei Menschen ums Leben gekommen.
Göttingen. „Wir gehen davon aus, dass es sich in Hamburg um einen rassistischen Anschlag handelte“, erklärte ein Sprecher zu Beginn der Demo am Freitag. Inzwischen, nach dem Geständnis eines 13-jährigen Jungen, der das Feuer gelegt hatte, teilt die Hamburger Polizei mit, dass die Tat nicht politisch motiviert gewesen sei.
Der Göttinger Protest richtete sich auch gegen die europäische Abschottungspolitik gegenüber Flüchtlingen. Dadurch, so die Gruppe Rassismus tötet, seien am Donnerstag in der spanischen Exklave Ceuta mindestens dreizehn Menschen ertrunken.
Während der Demo kam es zu Handgreiflichkeiten zwischen Polizei und Demonstranten. „Als die Beamten einzelne Versammlungsteilnehmer mittels einfacher körperlicher Gewalt zurückdrängen wollten, wurden drei Polizisten aus der Menge heraus mit Faustschlägen und Fußtritten angegriffen“, berichtet die Polizei.
Die Antifaschistische Linke International spricht ihrerseits von Schlägen und Tritten durch die Polizei gegen Demoteilnehmer. Die Polizei ermittelt nun wegen Landfriedensbruchs und versuchter Körperverletzung gegen Unbekannt ein.