Keine Kriminalisierung der Proteste gegen den Akademikerball!

Bei den Protesten gegen den Akademikerball, dem meet-and-greet der rechten europäischen Elite in der Wiener Hofburg am vergangenen Freitag haben wir ihr und ihren reaktionären Krisenlösungsstrategien, die sich u.a. in Form von Sexismus, Rassismus und Antisemitismus äußern, ein deutliches Zeichen entgegengesetzt. Der österreichischen Polizei hingegen ging es von vornherein nur darum, den Protest zu entpolitisieren, zu kriminalisieren und durch verschiedene Schikanen zu behindern.

Erfreulicherweise sind trotzdem knapp 8.000 Menschen dem Aufruf verschiedener linker Bündnisse gefolgt und haben sich entschlossen und mit verschiedenen Aktionsformen dem Akademikerball in den Weg gestellt. Die österreichische Polizei hat leider an diesem Tag ihre durch Sperrzonen, Vermummungsverbot und Einschränkung der Pressefreiheit angekündigte Eskalationsstrategie in die Tat umgesetzt. Vielfach wurden Demonstrationsteilnehmende  wahllos von Beamten mit Tränengas und Schlagstöcken attackiert. In dem Büro der Offensive gegen Rechts musste der Rettungsdienst ein Lazarett einrichten, außerdem berichten Gefangengenommene von teilweise schweren Misshandlungen bei ihren Festnahmen - einer Person wurde dabei noch gedroht, man wolle sie in die Donau werfen.

Inzwischen sind bis auf einen Genossen aus Deutschland alle Festgenommenen wieder auf freiem Fuß. Dieser sitzt seit Freitagabend in Untersuchungshaft und ihm wird jeglicher Kontakt zu Angehörigen und Anwält_innen verweigert - lassen wir ihn dort nicht alleine und zeigen wir ihm und den Repressionsbehörden, dass Solidarität keine Grenzen kennt! Wir rufen daher zu einer Kundgebung am 27.01. um 14h vor der Justizanstalt Josefstadt (Wickenburggasse / Alser Straße) auf.