Baienfurt / sz. Nach dem Brand in der Nacht zum Montag in einem Lebensmittelmarkt in Baienfurt ist noch am gleichen Tag eine 47-jährige Tatverdächtige festgenommen worden, wie die Polizei am Silvestertag mitgeteilt hat. Sie sei bis vor kurzem die einzige weibliche Sicherungsverwahrte in Baden-Württemberg gewesen und kam auf Beschluss des Landgerichts Ellwangen am 27. November auf freien Fuß. Eine von der Staatsanwaltschaft Ravensburg beim Oberlandesgericht Stuttgart eingelegte Beschwerde gegen die Freilassung war zuvor zurückgewiesen worden.
Die 47-Jährige wohnte nach ihrer Haftentlassung im Landkreis Ravensburg, wie es in der Pressemitteilung der Polizei weiter heißt. Sie befand sich unter Aufsicht der Behörden und trug eine elektronische Fußfessel. Es gelang ihr sowohl die Fußfessel funktionsunfähig zu machen als auch sich der weiteren Aufsicht der Behörden zu entziehen – kurz gesagt: Sie war seit Mitte Dezember unauffindbar.
Beamten der Kriminalpolizei Ravensburg fanden am Montagnachmittag, 30. Dezember, die Gesuchte in Baindt. Die als gefährlich und aggressiv geltende Frau verschanzte sich in ihrer Unterkunft. Sie bedrohte die Beamten mit einem Messer und warf mit einer Flasche nach ihnen. Nach längeren Verhandlungen gab die 47-Jährige schließlich am Abend auf und wurde vorläufig festgenommen.
Die Polizei teilt mit, dass die 47-Jährige nach längerer Befragung zugab, den Supermarkt in Baienfurt in der Nacht zum Montag in Brand gesetzt zu haben. Wie berichtet liegt der Sachschaden bei rund 200 000 Euro. Darüber hinaus gestand die Tatverdächtige laut Polizei, insgesamt sieben Brände in Papiermülleimern in Weingarten und Baienfurt am 23. und 24. Dezember gelegt zu haben. Hier beläuft sich der Sachschaden auf mehrere hundert Euro. Die Ermittlungen der Polizei hinsichtlich weiterer begangener Straftaten dauern noch an.
Die Tatverdächtige wurde am 31. Dezember dem Haftrichter vorgeführt und befindet sich nun wieder in einer Justizvollzugsanstalt.