Am Dienstag, den 25. November 2014 steht der langjährig aktive Antifaschist Kai H. vor Gericht. Die Anklage, die auf das Betreiben eines Anwaltes des "Freundeskreis ein Herz für Deutschland e.V." (FHD) zurückgeht, legt Kai H. zur Last, als Angehöriger der Gruppe alert|a Pforzheim im Rahmen der Proteste gegen die neonazistische Fackelmahnwache des FHD am 23. Februar 2013 zu Straftaten aufgerufen zu haben.
Aufruf zur antifaschistischen Kundgebung und Prozessbeobachtung am 25.11.2014 in Pforzheim
Am
 Dienstag, den 25. November 2014 steht der langjährig aktive 
Antifaschist Kai H. vor Gericht – es ist bereits der zweite 
Verhandlungstag. Dieser ist nötig geworden, weil ein als einziger Zeuge 
geladener Kriminalhauptkommissar ohne Vorankündigung in Urlaub 
gefahren war. Die Anklage, die auf das Betreiben eines Anwaltes des 
"Freundeskreis ein Herz für Deutschland e.V." (FHD) zurückgeht, legt Kai
 H. zur Last, als Angehöriger der Gruppe alert|a Pforzheim im 
Rahmen der Proteste gegen die neonazistische Fackelmahnwache des FHD am 
23. Februar 2013 zu Straftaten aufgerufen zu haben.
An
 genanntem 23. Februar instrumentalisierte der FHD – wie seit 
mittlerweile zwanzig Jahren – den Gedenktag an die Zerstörung Pforzheims
 im Zweiten Weltkrieg, um auf dem pforzheimer Wartberg im Fackelschein 
geschichtsrevisionistisch der “unschuldigen” deutschen Opfer eines 
angeblichen “Bombenholocausts” der alliierten Streitkräfte zu gedenken. 
Dagegen wandte sich breiter antifaschistischer Protest.
Seit
 Februar 2014 treten wieder verstärkt junge Neonazis aus dem Umfeld der 
Partei "die Rechte Enzkreis" in Erscheinung. So kam es seither zu mehr 
als zwanzig uns bekannten Aktivitäten, nicht mitgezählt  sind 
rechte Saalveranstaltungen, Liedermacherabende oder sogenannte 
Infotreffen.
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 Beginnend im Februar mit Infoständen in der Innenstadt, um für die 
Fackelmahnwache des FHD zu werben. Zu dieser Zeit wurde auch das 
alternative Zentrum "alte Fabrik" Ziel etlicher Übergriffe. In der Nacht
 zum 23.02.14 verüben Neonazis einen Brandanschlag (inzwischen ist der 
Brandstifter bekannt, jedoch wurden die Ermittlungen eingestellt), es 
kommt zu Sachbeschädigungen (drei Personen betraten das Zentrum, zerstörten das Möbiliar und griffen Gäste an ) und weiteren Provokationen rund um das Zentrum. 
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 Über Angriffe auf eine antifaschistische Kundebungstour im Kreis 
Esslingen (wiederum sind Aktivisten der Partei "die Rechte Enzkreis" 
beteiligt).  
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 Bis hinzu der Teilnahme der "Berserker Pforzheim", unter ihnen befindet
 sich ein weithin bekannter Akteur der pforzheimer Naziszene, an den 
"HoGeSa"-Demonstrationen in Köln und Hannover. 
Des
 weiteren wurden und werden immer wieder Personen, die nicht in das 
faschistische Weltbild der rechten Aktivisten passen, Ziele von 
Angriffen, Provokationen, Einschüchterungsversuchen 
 und Diskriminierungen.
 Diese wenigen Beispiele sind nur ein 
kleiner Ausschnitt aus den Aktivitäten, der seit Jahren bekannten und 
gefährlichen Neonaziszene Pforzheims - doch noch immer wird das Problem 
heruntergespielt und als  "Imageschaden" der Stadt getadelt.
Weil
 wir keinen Grund erkennen können, aus dem Kai irgendeiner Straftat 
schuldig sein sollte, weil antifaschistisches Engagement angesichts der 
zunehmenden Nazigewalt in Pforzheim unabdingbar ist, weil wir die 
Kriminalisierung antifaschistischen Engagements von Seiten des Staates 
grundsätzlich ablehnen, weil wir Kai nicht allein der Justiz überlassen 
wollen und insbesondere auch, weil bereits beim ersten Prozesstag 
mehrere Neonazis provokant auftraten, rufen wir für den 25. November zur
 antifaschistischen Kundgebung und Prozessbeobachtung auf. Treffpunkt: 
9.00 Uhr vor dem Amtsgericht Pforzheim (Lindenstraße 8). Die Verhandlung
 gegen Kai findet in Raum 312 L statt.
Aufrufende Gruppen
VVN-BdA Pforzheim
linksjugend ['solid] Pforzheim
Grüne Jugend Pforzheim-Enz
Falken Pforzheim
Initiative gegen Rechts Pforzheim                                      
alert|a Pforzheim
Amtsgericht Pforzheim (Lindenstr.8, unweit des Bahnhofs)
25.11.14 9 Uhr
