Mord an Rapper: Griechische Polizei verhaftet Rechtsradikale

Erstveröffentlicht: 
21.09.2013

Die griechische Polizei greift hart gegen Anhänger der rechten Partei "Goldene Morgenröte" durch. Nach dem Mord an einem Rapper nahm sie acht Personen aus dem Parteiumfeld in Gewahrsam. Sie konfiszierte Totschläger, Messer und Knallkörper.

 

Athen - Einsatz gegen Rechtsradikale von Athen bis Thessaloniki: Drei Tage nach dem Mord an einem bekannten Rapper und linken Aktivisten bei Piräus gehen die griechischen Behörden gegen Rechtsradikale vor. In der Nacht zum Samstag nahmen sie acht Personen fest, die entweder Mitglieder der als neonazistisch eingestuften Partei Chrysi Avgi ("Goldene Morgenröte") sind oder ihrem Umfeld angehören.

 

Der Rapper Pavlos Fyssas - Künstlername: "Killah P." - war in der Nacht zum Mittwoch erstochen worden. Der mutmaßliche Täter Giorgos Roupakias, der als Anhänger der "Goldenen Morgenröte" gilt, erschien am Samstagmorgen nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP vor Gericht. Nach Polizeiangaben ist er geständig. Die Partei selbst bestreitet jede Verstrickung in die Tat.

 

Verbot von Essensausgabe "nur für Griechen"


Wie die Zeitung "Kathimerini" auf ihrer Website berichtet, wurden in der zentralgriechischen Stadt Chalkis vor den örtlichen "Morgenröte"-Parteibüros drei Männer in Polizeigewahrsam genommen, die mit Helmen, Schilden und Knüppeln ausgerüstet waren.

 

In Thessaloniki verhaftete die Polizei fünf Männer, die Propagandamaterial der Partei bei sich hatten und angaben, Mitglieder der "Goldenen Morgenröte" zu sein. Bei ihnen wurden Pfefferspray, Totschläger, Messer und ein Knallkörper gefunden. Außerdem verbot die Polizei für Samstag eine Essensausgabe der Partei "nur für Griechen" im Westen Athens.

 

Die Partei Chrysi Avgi wird für mehrere Angriffe auf Einwanderer, Politiker und linksgerichtete Aktivisten verantwortlich gemacht. Bisher allerdings blieb die Partei weitgehend unbehelligt. Erst der Mord an dem 34-jährigen Rapper Fyssas sorgte für landesweite Empörung und Ausschreitungen in mehreren Städten.

yes/dpa