150 Bürger verhindern Kundgebung der rechtslastigen Organisation "Pro Deutschland"

Eine geplante Kundgebung der Gruppe  „Pro Deutschland“ vor dem Landratsamt Alb-Donau in der Schillerstraße in Ulm wurde heute von rund 150 Ulmer Bürgerinnen und Bürger  mit Pfiffen,  Getrommel und einer Blockade gestört und verhindert. Die NPD nahe Organisation, die mit einer Handvoll Funktionären und einem Lkw mit Ladefläche in Ulm angekommen war,  wurde von Demonstranten, die unter anderem auf der Straße Karten spielten, gestoppt. Die Polizei war mit einer Hundertschaft vor Ort, musste aber nicht eingreifen.

 

Die Demonstranten machten mächtig Lärm gegen rechts. Gegen Pro Deutschland sprach auch der Ulmer Oberbürgermeister Ivo Gönner. Er wertete die Veranstaltungen von „Pro Deutschland“ als „Provokation“, da die Organisation seiner Ansicht nach überhaupt keine politischen Aussagen und kein politisches Programm habe. "Das ist eine Unverschämtheit“, sagte Gönner verärgert. „Wir wollen ein Zeichen dafür setzen, dass wir friedlich auch mit solchen Störenfrieden umgehen können.“ Die Stadt Ulm hatte die Kundgebungen von „Pro Deutschland“ vor der Moschee und am Donaubastion nicht genehmigt. Das Verwaltungsgericht Sigmaringen hatte dieses Verbot mit seiner Entscheidung aber wieder aufgehoben, den Ort der Kundgebung allerdings von der Moschee und dem Donaturm in die Schillerstraße und an die Donabastion verlegt. Die Polizei hatte die Demonstranten mehrmals aufgefordert die Blockade zu beenden. Diese kamen dem aber nicht nach. Die Rechtsaktivisten beschimpften daraufhin die Polizei, weil sie ihrer Meinung nach zu untätig gewesen sein. Es blieb aber alles friedlich und nach etwa vier Stunden zogen die "Pro Deutschland"-Funktionäre wieder ab. Sie hatten die den Tagen zuvor die Stadtverwaltung und das Verwaltungsgericht beschäftigt, heute rund 150 bis 200 Gegendemonstranten aktviert und den teuren Aufmarsch von einer guten Hunderschaft Polizisten - zum Schutz der NPD nahen Aktivisten - provoziert.