Rassistische Anschläge in Südbaden

Vor 20 Jahren wurde das Grundrecht auf Asyl faktisch abgeschafft. Mit dem sogenannten "Asylkompromiss" gab die Politik damals dem Druck der Straße und einer rassistischen Bevölkerung nach. Im Freudentaumel der Wiedervereinigung kam es zu einem Erstarken nationalistischer Einstellungen in Deutschland und zu diversen Anschlägen auf Migrant_innen und Geflüchtete. Die Anschläge von Mölln und Solingen sowie die Ausschreitungen von Rostock-Lichtenhagen sind die bekanntesten Beispiele. Doch auch in Südbaden kam es Anfang der 1990er Jahre zu einer Welle rassistischer Gewalt, die heute in Vergessenheit geraten ist.

 

Anlässlich des 20. Jahrestages des "Asylkompromiss" berichtet Aktion Bleiberecht über die Situation in Südbaden Anfang der 1990er Jahre. Brandanschläge auf Flüchtlingslager in Freiburg, Bad Krozingen und Waldkirch, Schüsse auf ein Lager in Emmendingen, die Schändung des jüdischen Friedhofes in Ihringen- all dies scheint heute vergessen. Wir wollen über rassistische Anschläge in Südbaden sowie die Reaktionen darauf berichten, aber auch einen Einblick in den rassistischen Konsens geben, der in den 1990er in Deutschland und auch in Südbaden herrschte. Die Veranstaltung beschäftigt sich daher sowohl mit den konkreten Anschlägen als auch mit den politischen Entwicklungen in der Region, wie dem Erstraken rechter Parteien und dem alltäglichen Rassimus, mit dem Geflüchtete damals konfontiert waren. Zudem werden die Ereignisse in einen bundesweiten Kontext eingeordnet.

 

Dienstag, 18.6.2013    20 Uhr    KTS Baslerstr. 113   Freiburg

 

www.aktionbleibrecht.de

 

Flyer:

 

www.aktionbleiberecht.de/zeug/abr/abr_rass-Anschlaeg-90er_Flyer_print.PDF