Grußwort vom „Camp Anticapitalista“

Blockupy 2013

Grußwort vom „Camp Anticapitalista“ an städtischen Bewegungen in Berlin, Zürich, Bern, Sevilla, Sabadell und Frankfurt/M

Eröffnungsveranstaltung des „Camp Anticapitalista“ der Blockupy-Aktionstage

Städtischer Widerstand bewegt sich: „Recht auf Stadt“-Netzwerke entstehen, Zwangsräumungen werden verhindert und die Auseinandersetzungen um selbstbestimmten und frei nutzbaren (städtischen) Raum werden auf die Straße getragen. So auch an den „Blockupy“-Aktionstagen in Frankfurt am Main vom 29. Mai bis zum 1. Juni 2013. Im Zuge der Aktionstage werden nicht nur die europäische Krisenpolitik von EZB und Troika angeprangert, sondern auch Protest gegen die Prekarisierung von Arbeitsbedingungen, innerstädtische Verdrängung, rassistische Migrationspolitik sowie Finanzmarktspekulationen artikuliert.

 

Wir, die 120 Teilnehmer_innen der Veranstaltung „Zwangsräumungen. Verhindern!“, die aus dem Netzwerk „Wem gehört die Stadt?“ im „Camp Anticapitalista“ der „Blockupy“-Aktionstage organisiert wurde, wollen uns an dieser Stelle mit aktuellen Kämpfen um städtischen Raum solidarisch zeigen und richten unsere Grüße an

  • die Initiative „Kotti & Co“, die seit 2011 am Kottbusser Tor in Berlin-Kreuzberg gegen steigende Mieten und Verdrängungen kämpft und am Samstag den 1. Juni 2013 das einjährige Bestehen des Gecekondus gegen hohe Mieten und gegen Verdrängung feiert;
  • die ab 1. Juni akut von Räumung bedrohte „Autonome Zone Binz“ in Zürich, die seit 2006 besetzt ist und Wohnraum für rund 50 Menschen bietet sowie als politisch-kulturelle Anlaufstelle für mehrere hundert Personen dient;
  • die mehr als 10.000 Menschen, die am letzten Samstag den 25. Mai in Bern trotz massiver Angriffe der Polizei an der „Tanz dich frei“ für mehr Freiräume und gegen verdrängende Stadtentwicklung teilgenommen haben;
  • die von Zwangsräumungen betroffenen Besetzer_innen des „Corrala Utopía!“ in Sevilla und die Besetzer_innen des Gebäudes "Obra social de la Pah" in Sabadell, wo seit Mai 2012 bzw. seit einem Monate Jung und Alt, Familien und Einzelpersonen gemeinsam Häuser besetzt halten. Inzwischen haben die Inhaber die Verhandlungen abgebrochen und die Projekte sind akut von Räumung bedroht;
  • die Menschen die hier in Frankfurt am letzten Freitag den 24. Mai erneut versucht haben ein soziales Zentrum zu besetzen, um im Stadtteil Gallus, der erheblich von Aufwertungsprozessen bedroht ist, ein autonomes Stadtteilprojekt zu lancieren, das jedoch schon nach wenigen Stunden durch die Polizei geräumt wurde.

Und wir erklären uns solidarisch mit allen akkut von Räumung Bedrohten und mit allen Projekten und Menschen, die sich gegen die kapitalistische Verdrängungslogik, Stadtaufwertung und soziale Prekarisierung wehren, und dabei emanzipatorische Perspektiven formulieren.

Die Häuser denen, die sie brauchen!
Die Städte denen, die drin wohnen!
Wir bleiben alle!