Protestzug zieht zum Pinneberger Lokal Rondo , wo sich seit Langem die NPD traf
Pinneberg . Der Demonstrationszug soll sich von 18 Uhr an vom Pinneberger Bahnhof aus durchs Quellental bis zum Lokal Rondo an der Richard-Köhn-Straße bewegen. Im Rondo hatten sich offenbar schon seit Längerem NPD-Mitglieder und Sympathisanten regelmäßig getroffen. Die Demo richte sich nicht gegen die Kneipe und deren Betreiberin, sondern gegen die NPD und rechte Umtriebe, sagte Wolfgang Seibert. Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Pinneberg hat die Demo angemeldet.
"Nachdem die Wirtin des Rondo öffentlich erklärt hatte, sie werde dem NPD-Stammtisch in Zukunft keinen Platz mehr bei sich bieten, gab es Überlegungen, die Anti-Rechts-Demo wieder abzusagen", so Seibert. "Dafür fand sich aber dann kein Konsens." Wie der Organisator der Proteste weiter sagt, sollen während des Demonstrationszuges an drei Stellen kurze Ansprachen gehalten werden. Davon einmal direkt vor dem Rondo. "Wir wollen der Wirtin nicht schaden. Sie hat sich selbst geschadet, indem sie so lange Gastgeber der NDP war." Die Mitglieder der rechtsgerichteten Partei, darunter der ehemalige Landesvorsitzende Ingo Stawitz aus Uetersen, sollen im Rondo sogar einen Landesparteitag veranstaltet haben. Wolfgang Seibert: "Wir wollen auch ein Zeichen an andere Wirte geben, genau hinzugucken, wer sich bei ihnen trifft." Die NPD suche nunmehr einen neuen Treffpunkt in der Region. In einem Schreiben der "Antifa Pinneberg" heißt es, die Betreiber des Rondo hätten sich immer noch nicht deutlich von der NPD distanziert. Die Sorge der Betreiber wegen ihres Rufs komme zu spät.
Wolfgang Seibert rechnet am 11. April nicht mit Stör-Aktionen von Rechten. "Wir sind vor Wahlen, da haben die Kreide gefressen." Man habe keinerlei Informationen darüber, dass an diesem Abend auch Nazis in Pinneberg aufmarschieren könnten. "Wir haben keine Hinweise auf Aktivitäten aus dem rechten Spektrum", sagt auch Thorsten Buchwitz, Leiter des Polizeireviers Pinneberg. Auf die angemeldete Demo der Jüdischen Gemeinde und der Antifaschisten werde sich die Polizei vorbereiten, so der Revierleiter.
Wolfgang Seibert, der seit Jahren an vorderster Front gegen Rechte demonstriert, sagt, es sei erschreckend, dass die NPD im Kreis Pinneberg in der Lage sei, genug Kandidaten für die Kreistagwahl und die Wahl zum Stadtrat in Uetersen aufzubringen.