Bundesweiter antirassistischer Widerstand

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Seit 2012 leisten Geflüchtete in der gesamten BRD verstärkt Widerstand gegen die menschenverachtende und rassistische Logik von Abschiebung, Lagern und rassistischen Gesetzen wie der Residenzpflicht, sowie gegen den alltäglichen Rassismus in Deutschland. Sie marschierten von Würzburg nach Berlin, bauten ein Protestcamp in Berlin auf und besetzten eine Schule. Im März 2013 fuhr die Refugees' Revolution Bustour über 3000km durch Deutschland und vernetzte die kämpfenden Refugees bundesweit. Am 23.03. zog erneut eine Demonstration mit tausenden Teilnehmer_innen zum Bundestag. Der Kampf der Geflüchteten ist noch lange nicht vorbei und muss weiter unterstützt werden!

 

Als Höhepunkt der Refugees' Revolution Bustour, die vom 26.02. - 20.03. über 20 Städte in Deutschland und etliche Lager besuchte, fand am 23.03.2013 die Refugees' Revolution Demonstration in Berlin statt. Besonders an der Demo war die öffentliche Verletzung der Residenzpflicht durch unzählige Refugees aus dem gesamten Bundesgebiet, die trotz rassistischer Polizeischikanen und Einschüchterungen in Berlin gemeinsam mit tausenden solidarischen Menschen vom Oranienplatz bis zum Bundestag demonstrierten.

 

Seit Jahrzehnten leisten Asylbewerber_innen in Deutschland Widerstand gegen die menschenverachtende und rassistische Logik von Abschiebung, Lagern und rassistischen Gesetzen wie der Residenzpflicht, sowie gegen den alltäglichen Rassismus in der BRD. Im Sommer 2012 entwickelte sich eine selbstorganisierte Bewegung von Geflüchteten, die mit ihrem entschlossen geführten Kampf und insbesondere dem Refugee Protest March von Würzburg nach Berlin bundesweit Aufsehen erregte.

 

Dieser Kampf der Refugees hat seit Oktober 2012 mit dem Protest Camp auf dem Berliner Oranienplatz seinen vorläufigen Mittelpunkt gefunden und wurde seit dem immer weiter ausgeweitet. Die wachsende Zahl der Geflüchteten, die seit letzem Jahr den Kampf um ihre elementaren Menschenrechte selbstorganisiert in die eigene Hand nehmen, ist eine große Stärke der Bewegung. Sie hat es geschafft durch kontinuierliche Arbeit und viele Aktionen öffentlich sichtbar zu bleiben und verhindert das weitere Verschweigen der unmenschlichen Zustände, mit denen Geflüchtete in Deutschland und Europa konfrontiert sind.

 

In den letzen Monaten fand z.B. am 13.Oktober 2012 eine Demonstration mit über 6000 Menschen in Berlin statt. Im Dezember wurde in Kreuzberg eine Schule besetzt, die bis heute von der Bewegung selbst verwaltet wird. Es wurde u.a die Nigerianische Botschaft besetzt oder gegen die staatliche deutsch-sudanesche Kollaboration protestiert. Jetzt, ein Jahr nach dem Beginn der Bewegung in Würzburg, waren wieder tausende Menschen auf der Straße (Video) und die Kämpfenden haben erneut ihrer Aussage, den Kampf erst zu beenden, wenn ihre Forderungen erfüllt sind, eindrucksvoll Nachdruck verliehen. Die Forderungen lauten:

  • Abschaffung der Residenzpflicht bundesweit!
  • Schliessung aller Lager! Freie Wahl von Wohnort und -raum in den Städten! Bezahlbarer Wohnraum für alle!
  • Abschiebungen stoppen! Keine Duldung der Duldung!
  • Gleichberechtigte und selbstbestimmte Teilhabe am gesamten gesellschaftlichen Leben! Dazu gehören u.a.: Arbeitserlaubnis, freiwillige und kostenlose Sprachkurse,medizinische Versorgung und Mitbestimmung bei allen politischen Entscheidungen!

Von Beginn an waren die Kämpfenden starker Repression und struktureller rassistischer Gewalt ausgesetzt. Die schweren Misshandlungen und Polizeiübergriffe während der kürzlich stattgefundenen Refugees Revolution Bustour (Video Polizeiübergriff Köln) sind nur ein kleiner Teil der Gewalt, mit der der deutsche Staat versucht den rechtmäßigen Widerstand der Geflüchteten zu ersticken.

 

Diesen Frühling geht der Kampf der Geflüchteten in eine neue Phase. Mit der Ausweitung des Kampfes der Geflüchteten muss auch die Unterstützung verstärkt werden.
Gemeinsam können wir dem rassistischen Normalzustand Stück für Stück etwas entgegensetzen und gesellschaftliche Veränderung erkämpfen!

 

Weitere Termine: 
06.04. | Bundesweite Demo „Gegen Rassismus und Ausgrenzung“ | 14 Uhr Hamburg HBF

Aufruf | Anreise | Facebook

06.04. | Demonstration zum Gedenken an Burak B. | 14 Uhr Friedhof Columbiadamm in Berlin-Neukölln

Homepage

13.04. | Antifaschistische Demonstration zum Auftakt des NSU-Prozesses | München 13Uhr Stachus

Aufruf 

19.04. - 21.04. | Flüchtlingsfrauenkonferenz in Hamburg
Aufruf 

27. 04. | Demonstration der Flüchtlingsgemeinschaft Wolfsburg/Fallersleben | 11.30 Uhr Wolfsburg HBF

25.05. | Bundesweite Demo zum 20. Jahrestag der faktischen Abschaffung des Asylrechts Berlin & 20 Jahre Mordanschlag von Solingen.
Aufruf 

13.06. - 16.06. Internationales Flüchtlingstribunal gegen Deutschland
Homepage 

 

Achtet auf weitere Aufrufe vom Refugee Protest Camp auf dem Oranienplatz!