Marktfrühschoppen: „Alemannia“ plädiert für Traditionsfest

Erstveröffentlicht: 
08.02.2013

Dieses Fest bringt die Emotionen zum Kochen - ohne, dass klar ist, ob es überhaupt stattfinden wird. Die Burschenschaft Alemannnia plädiert für die Ausrichtung des Marktfrühschoppens.

 

Marburg. Den Burschen ist es scheinbar eine Herzensangelegenheit, das „kürzeste Volksfest der Welt“ in Marburg zu feiern. Sie unterstützen den Antrag der „Bürger für Marburg“, die den Magistrat auffordern, dem Marktfrühschoppen-Verein die Sondergenehmigung für den Marktplatz auszusprechen.

 

„Als Bürger und Studierende der Universitätsstadt Marburg begrüßen wir die Initiative“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Die Alemannen hatten am 31. Januar zur Podiumsdiskussion in ihr Verbindungshaus geladen. Fürsprecher wie Gegner lieferten sich eine emotionale Debatte. Ein Annäherung gab es nicht.

Im Gegenteil: Die Burschen bedauern „die Tatsache, dass ein emotionsloser Dialog zwischen Gegnern und Befürwortern dieses Traditionsfestes offenkundig kaum möglich ist.“ Die Lager sind weit auseinander. Hintergrund ist, dass Burschenschaften mit rechtem Gedankengut das Traditionsfest als Forum für die eigenen Zwecke nutzte. Aus diesem Grund verweigerte Oberbürgermeister Egon Vaupel (SPD) die Erteilung der Sondergenehmigung. Gegner des Matrktfrühschoppens wollen rechten Gruppierungen keine Plattform bieten.

 

Befürworter - dazu zählen auch die Alemannen - argumentieren, man dürfe sich durch solche Auswüchse ein Traditionsfest nicht nehmen lassen. „Zugleich sprechen wir uns gegen eine Vereinnahmung des Marktfrühschoppens durch radikale Gruppen aus und hoffen, dass er in Zukunft wieder zu einem friedlichen und heiteren Volksfest zwischen Studierenden und Bürgern unserer Stadt werden kann“, heißt es in der Erklärung.

 

Wie gespalten auch die Marburger Bürger sind, zeigt eine Umfrage auf op-marburg.de. 3814 User beantworten die Frage nach der Zukunft des Festes. Für 1565 von ihnen soll der Marktfühschoppen wieder stattfinden. Das sind 41 Prozent. 2249 (59 Prozent) stimmten gegen eine erneute Ausrichtung.

[Carsten Bergmann]