Aufruf zur Kundgebung am Sonntag, den 27. Januar, ab 14:00 Uhr am Heinrich-Heine-Platz (Düsseldorfer-Altstadt nahe Carsh-Haus und U-Bahnhof Heinrich-Heine-Allee) !!!
Am 27. Januar jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz zum 68. Mal. An diesem historischen Tag möchten wir den Opfern des Nationalsozialismus gedenken und auf die fehlende Aufarbeitung des Porajmos hinweisen. Die systematische Vernichtung europäischer Sinti und Roma befindet sich noch nicht vollständig im historischen Bewusstsein unserer Gesellschaft.
Außerdem möchten wir auf die heutige Lage vieler Sinti und Roma aufmerksam machen und gleichermaßen den zunehmenden Antiziganismus in Europa anprangern. In den letzten Jahren ist der Antiziganismus zu einer allgegenwärtigen Erscheinung innerhalb unserer Gesellschaft geworden. Rassistische Ressentiments werden sowohl durch völkische Folklore, dazu zählen etliche Kinderlieder und Figuren aus Literatur und Film, als auch durch vermeintliche Binsenweisheiten transportiert und vermittelt. In unserer Gesellschaft existiert ein klares Bild eines ''Zigeuners'', welches lediglich auf stereotype Erscheinungsformen basiert.
Wir möchten dazu beitragen, dass der antiziganistische Gedanke, in der Mitte unserer Gesellschaft, an Akzeptanz verliert. Dies ist umso dringlicher, da sich die etablierten Parteien und Institutionen unserer Gesellschaft dieser Verantwortung größtenteils entziehen. Hierbei ist ein klares Maß an soziales und ziviles Engagement nötig.
Mit unserer Kundgebung wollen wir das gesellschaftliche Bewusstsein auf den deutlichen Rassismus aufmerksam machen und die Menschen gleichermaßen dafür sensibilisieren. Jeder Mensch verdient es selbstbestimmt zu leben. Dazu gehört ebenfalls die Selbstidentifikation. Diese wird insbesondere bei Sinti oder Roma verkannt oder absichtlich ignoriert. Die Minderheit der Sinti und Roma sieht sich oft mit Fremdzuschreibungen konfrontiert. Die Möglichkeit der Entwicklung einer individuellen Identität, wird Sinti und Roma durch Teile der Mehrheitsgesellschaft verwehrt. Wir möchten durch Aufklärungsarbeit diesen Vorurteilen Einhalt gebieten und plädieren deshalb für ein Mehr an miteinander und Respekt.
Der Künstler Mustafa unterstütz die Kundgebung mit seinen musikalischen Beieiträgen.