Kunst, Kritik und Kommunikation

Erstveröffentlicht: 
02.01.2013

Elmshorner Kunstverein startet mit A.- Paul-Weber-Schau ins neue Jahr / 2013 acht Ausstellungen im Torhaus am Probstendamm

Elmshorn. Große Kunst und die kritische Auseinandersetzung mit ihrem Schöpfer: Das steht als "Gebrauchsanweisung" über einer kleinen Serie von Ausstellungen mit Werken des Lithographen, Zeichners und Malers A. Paul Weber (1893-1980) im Kreis Pinneberg. Die Pinneberger Drostei startete die Reihe Anfang Dezember. Am 20. Januar 2013 endet der Ausstellungsreigen im Barmstedter Galerie Atelier III. Bereits am 6. Januar 2013 eröffnet der Kunstverein Elmshorn seine Ausstellung mit Arbeiten des durchaus umstrittenen Künstlers und Schöpfers der berühmten Karikatur "Das Gerücht".

 

Christel Storm (Foto), Vorsitzende des Elmshorner Kunstvereins, weiß worauf sie sich eingelassen hat. Nämlich auf einen Maler mit Vergangenheit. Deshalb hatte es im Vorfeld der Ausstellungsserie deutliche Kritik an dem Vorhaben gegeben. Die Schelte bezog sich auf die frühe nationalistische Gesinnung und die von Antisemitismus motivierten Arbeiten Webers. "Eine intensive und kritische Beschäftigung mit Werk und Künstler ist für uns selbstverständlich, dazu gehört auch, dessen Arbeiten zu zeigen", sagt Christel Storm. Sie und die anderen Macher der Schau wollen mit dem Publikum ins Gespräch kommen. 

Im Mittelpunkt der Ausstellung im Torhaus stehen A. Paul Webers Illustrationen zu Goethes "Reineke Fuchs " aus dem Jahr 1977 (Leihgaben des A. Paul Weber Museums in Ratzeburg). Darüber hinaus sind Einzelblätter des Künstlers zu sehen. Die Werkschau ist die zweite Weber-Ausstellung des Elmshorner Kunstvereins. Bereits 1985 waren Arbeiten des Malers im Torhaus zusehen. Die Ausstellung wird am 6. Januar um 11 Uhr eröffnet und dauert bis zum 27. Januar. Christel Storm und Bürgermeisterin Brigitte Fronzek begrüßen die Gäste. Die Einführung übernimmt Jutta Kürtz, Autorin, Journalistin und Weber-Kennerin. Gitarrenmusik gibt es von Esther Kreitschik und Isabel Schubert. Die Weber-Schau ist die erste Ausstellung des Elmshorner Kunstvereins im Jahr 2013. Insgesamt sind sieben Ausstellungen und ein Schulprojekt geplant. "Ich denke, wir haben eine gute Mischung aus arrivierten Künstlern und Newcomern gefunden", sagt Christel Storm. 

Neben den Präsentationen der Arbeiten der Profis, liegt der Vorsitzenden für 2013 ein Projekt mit Schülern am Herzen. In diesem Jahr hatte der Kunstverein zum ersten Mal eine Ausstellung mit Arbeiten von Schülern des Bismarck-Gymnasiums und der Erich Kästner Gemeinschaftsschule gezeigt - mit großem Erfolg. Die Schüler hatten ihre Ausstellung "von vorn bis hinten" selbst organisiert. Das Resultat: neues Publikum für den Kunstverein. So soll es auch 2013 sein. Noch müssen zwei Partnerschulen gefunden werden. Doch Christel Storm ist zuversichtlich, im Dezember eine neue Schau mit Schülerarbeiten zeigen zu können. 

Im kommenden Jahr gibt es im Torhaus auch Bilder der aktuellen Kreiskulturpreis-Trägerin Birgit Bessler (Brande-Hörnerkirchen) zu sehen. Außerdem zeigen Richard Scheffller, Beatrix Berin Seih, Otto und Johanna Eglau und Tomasz Paczewski ihre Arbeiten beim Elmshorner Kunstverein. Auch die Reihe "Junge urbane Kunst", wird fortgesetzt.