Calais, französische Hafenstadt. Die Stadt, in der mehrere Hunderte von Flüchtlingen um ihr Überleben kämpfen.
Die CRS ist zurück, Einheit 5, drei Patrouillenwagen. Sie kommen zu jeder Mahlzeit im Salam (karitative Essensausgabe), um PAF und / oder Police National zu unterstützen bei der körperlichen Durchsuchung jeder einzelnen Person, die essen möchte. Meistens stehen dort mehrere Wagen, umringt von Polizisten, die den Eingang bewachen. Und auf der anderen Straßenseite stehen weitere Wagen. Beobachten. Dies geschieht nun jeden Tag seit Weihnachten, mit keinerlei Hinweis darauf, dass sie diese Körperkontrollen bald einstellen. Die Polizei behauptet, ohne jeden Humor, dies geschehe „zum Schutz der Migranten“.
Doch es ist klar, dass sie dies nur tun, um Migranten dazu bewegen, nicht mehr zur Essensausgabe zu kommen. Auch wurden Leute schon abgewiesen, den Bereich dieser zu betreten, aufgrund eines „respektlosen“ Verhaltens gegenüber der Polizei, auch beim kleinsten Anzeichen Unwillens.
In dieser Woche hat die PAF erneut einen Squat (leer stehendes Haus, in dem Flüchtlinge unterkommen) gestürmt, um fünf Uhr morgens. Es scheint, einfach aus Spaß. Sie stürmten den Squat, weckten die Menschen mit Taschenlampen auf und warfen eine Person gegen die Wand, mit dem Verweis darauf, dass sich jene beim letzten Mal während der Essensausgabe nicht respektvoll verhalten habe. Die PAF ängstigte die dort schlafenden Leute und gingen dann. Keine Verhaftungen, keine Räumung.
Davon abgesehen, war die Stimmung letzte Woche recht ruhig und gesetzt.
Es gab keine weiteren Kämpfe und ebenfalls nicht so viele ID Kontrollen
auf den Straßen und Räumungen wie normalerweise. Dafür umso stärker die
Fokussierung auf die Kontrollen während der Essensausgabe.
Die letzten Wochen fuhr ein Rad – Soundsystem durch die Straßen, Squats,
Jungles und zur Essensausgabe, um Tanz und Spaß zu bringen.
Regelmäßiger Sprachenunterricht wurde gegeben. Basketball sessions. Und
Workshops mit Menschen.
Unterstützung von inhaftierten Menschen geht weiter. Ebensowie die
Abschiebungen, vor allem nach Italien und Osteuropa, aber auch einige
nicht – europäische Staaten.
Der Winter ist wirklich hart, es ist immer noch nass, windig und kalt.
Decken, Zelte, warme Schuhe und Jacken werden dringend benötigt. Es
kommen immer mehr Menschen mit nichts an, und unser Vorrat neigt sich
dem Ende. Die zwei-wöchige Klamottenausgabe der Kirche findet ebenfalls
nicht mehr regelmäßg statt und wird bald geschlossen, wenn es nicht bald
Unterstützung gibt. Das wäre ein Riesenproblem für die Menschen, viele
vertrauen auf dieses Angebot und Versorgung.
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