Die feige Attacke gegen einen 14-jährigen Jungen in der Pforzheimer
Nordstadt ist aufgeklärt. Laut PZ-news-Informationen soll der Anführer
des "Heidnischen Sturms Pforzheim" (schwarzer Balken vor dem Gesicht)
der brutale Schläger gewesen sein
Angriff auf 14-Jährigen: Neonazi-Schläger ermittelt
PFORZHEIM. In den vergangenen Wochen und Monaten scheint die rechte Szene in Pforzheim besondere Aktivitäten an den Tag legen zu wollen. Dazu zählt zum Beispiel der feige Angriff eines Neonazis auf einen dunkelhäutigen 14-jährigen Jungen am Samstag, 16. Mai in der Pforzheimer Nordstadt. Diese brutale Attacke ist nun nach Auskunft der Polizei aufgeklärt.
„Aus Rücksicht auf ein laufendes Verfahren“ will die Polizei keine
weiteren Angaben zum Täter machen. PZ-news hat jedoch in Erfahrung
gebracht, dass es sich bei dem Schläger um den Anführer der
rechtsextremen Gruppe „Heidnischer Sturm Pforzheim“ handeln soll. Diese
Gruppe ist in den vergangenen Monaten mehrfach durch Angriffe in die
Schlagzeilen geraten, etwa gegen Konzertbesucher im „Kupferdächle“ oder
gegen Jugendliche beim Stadttheater.
Der Angriff auf den 14-Jährigen am 16. Mai ist nur ein weiterer
trauriger Höhepunkt. Der Junge war mit einer Begleiterin um 21.30 Uhr
zu Fuß unterwegs und befand sich im Bereich des Kreisverkehrs an der
Güterstraße. Auf dem dortigen Parkplatz standen drei männliche Personen
im Alter zwischen 20 und 30 Jahren, die, so hatte es damals die Polizei
bereits verkündet, nach dem Erscheinungsbild der rechten Szene
zuzuordnen waren. Dass es sich um Mitglieder des „Heidnischen Sturms“
handelt, darf angenommen werden, wenn der eigentliche Schläger
tatsächlich der Anführer dieser Krawalltruppe gewesen ist.
In der Hohenstaufenstraße wurde der Junge dann plötzlich von hinten von
einem 20-Jährigen aus dieser Gruppe mit einem Faustschlag ins Genick
angegriffen. Der Täter kam dabei zu Fall, stand wieder auf und wollte
erneut den 14-Jährigen angreifen. Dieser rannte sofort weg. Da er auch
um Hilfe rief, wurden verkehrsbedingt haltende Autofahrer auf ihn
aufmerksam. Während der Flucht holte der Täter den Jungen ein, konnte
ihn aber nicht festhalten. Von den Insassen eines Autos wurde das junge
Opfer aufgenommen und zur Polizei an die Bahnhofstraße gefahren. Durch
das Eingreifen dieser Zeugen wurde vermutlich Schlimmeres verhindert.
Die Staatsschutzabteilung der Kriminalpolizei Pforzheim wird bei der
Staatsanwaltschaft Pforzheim eine Anzeige wegen versuchter gefährlicher
Körperverletzung gegen den Täter vorlegen.