[Landshut] Max-Dingler-Weg wird umbenannt - Kein Nazi auf dem Straßenschild

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Erstveröffentlicht: 
09.11.2012

In Landshut will man keine Nazis als Vorbilder oder Namenspatrone auf Straßenschildern. Egal ob sie nur Mitläufer waren oder glühende Anhänger des menschenverachtenden Systems. Deshalb wird jetzt eine Straße umgetauft

 

Es geht um den Max-Dingler-Weg. Das Wochenblatt hatte vor einigen Wochen exklusiv darüber berichtet, dass es in Landshut eine Straße gbt, die nach dem Zoologen und Heimatdichter – aber eben auch strammen Nazi – benannt ist (zum Artikel). Die Grünen hatten daraufhin den Antrag gestellt zu überprüfen, ob der Weg umbenannt werden soll oder nicht. Die Verwaltung kam dann zu dem Schluss, dass eine Umbenennung nicht zu empfehlen sei, unter anderem wegen des Verwaltungsaufwandes und weil nicht sicher gestellt sei, dass Dingler mehr als nur ein Mitläufer war.

 

Allerdings gibt es dazu eine recht eindeutige wissenschaftliche Arbeit des Historikers Freddy Litten, der Dingler als eisernen Nationalsozialisten entlarvt. Außerdem musste die Verwaltung bei der Sitzung des Kultursenats einräumen, dass von einer Umbenennung der Straße nur zwölf Personen betroffen wären, der Verwaltungsaufwand – zum Beispiel die Änderung des Straßennamens im Personalausweis – also gar nicht so hoch wäre. In Murnau wurde sogar eine Schule umgetauft, die nach Dingler benannt war.

 

Die Grünen und auch die anderen Vertreter im Kultursenat – bis auf Dr. Christoph Zeitler (FDP) und Rosemarie Schwenkert (BfL) – sprachen sich dann für eine Umbenennung aus. Die Verwaltung will sich jetzt mit den Anwohnern zusammensetzen und mit ihnen gemeinsam einen neuen Straßennamen festlegen. Auch sollen den Anwohnern wohl die Kosten für die Umänderung im Personalausweis erstattet werden.

 

Den Max-Dingler-Weg wird es jedenfalls nicht mehr lange in Landshut geben.