In Zürich haben Unbekannte aus der linksautonomen Szene via SMS zu einer unbewilligten Demonstration aufgerufen. Die Polizei hielt den Demonstrationszug mit Gummischrot und Tränengas auf.
Gegen 21 Uhr hätten sich in der Nähe des Areals des Güterbahnhofs zwischen 100 und 150 Demonstranten versammelt, sagte Polizeisprecher Michael Wirz der Nachrichtenagentur SDA. Die Demonstration habe sich unter anderem gegen das geplante Polizei- und Justizzentrum auf dem Areal gerichtet. Aufgerufen wurde laut Informationen des Radiosenders Radio 1 zu einem Stadtspaziergang «gegen eine Stadt der Kontrolle und Profite».
Da die Polizei vorgewarnt gewesen sei, seien die Einsatzkräfte rasch vor Ort gewesen. Der Demonstrationszug sei kurz nach dem Beginn auf einer nahe gelegenen Brücke über die Geleise von Polizisten gestoppt worden. Nach Angaben der Stadtpolizei dauerten die Zusammenstösse nur kurz an. Verletzt wurde niemand.
Steine und Feuerwerkskörper
Einige Demonstranten hätten Steine und Feuerwerkskörper gegen die Polizisten geworfen. Die Polizei habe mit dem Einsatz von Gummischrot und Reizstoffen – Tränengas oder Pfefferspray – reagiert, sagte Wirz. «Nach etwa einer Viertelstunde haben sich die Demonstranten dann zerstreut.»
Einzelne kleinere Gruppen zogen in der Folge durch den Kreis 4, Gewaltausschreitungen blieben jedoch aus. Kurz vor Mitternacht wurde an der Neufrankengasse eine Strassenbarrikade errichtet und ein Abfallcontainer angezündet. Den Brand konnte die Polizei mit einem Wasserwerfer löschen. Verletzt wurde niemand.