Grüne fordern mehr Schutz für Anti-Rechts-Aktivisten

Demo gegen Rechts im April 2010 in Pommersfelden
Erstveröffentlicht: 
10.01.2012

Nach den Anschlägen in Fürth und Weißenohe: Staatsschutz ermittelt
Fürth  - Nach Anschlägen auf Autos führender Vertreter von fränkischen Initiativen gegen Rechtsextremismus fordern die Grünen einen besseren Schutz für die Aktivisten.


„Es darf nicht sein, dass Menschen, die Zivilcourage gegen Neonazis zeigen, jetzt verstärkt zur Zielscheibe rechter Übergriffe werden“, sagte der Landtagsabgeordnete Sepp Dürr am Dienstag in München.

Erst in der Nacht zum Montag hatten Unbekannte die Reifen am Wagen der Sprecherin des Fürther Bündnisses gegen Rechtsextremismus zerstochen. Eine Polizeisprecherin sagte am Dienstag in Nürnberg, dass bislang kein Tatverdächtiger ermittelt worden sei.

Zuvor gab es bereits ähnliche Anschläge in Ober- und Mittelfranken. Ende Dezember hatten Unbekannte im oberfränkischen Weißenohe das Auto des früheren Sprechers des Gräfenberger Bürgerforums, Michael Helmbrecht, demoliert. Das Bürgerforum hatte sich jahrelang gegen den Aufmarsch von Neonazi-Gruppen in Gräfenberg (Landkreis Forchheim) zur Wehr gesetzt und Gegendemonstrationen organisiert. Ende November war in Fürth das Fahrzeug eines Anti-Rechts-Aktivisten in Flammen aufgegangen.

Wegen der beiden Fürther Fälle ermitteln nun das Staatsschutzkommissariat. Ob es einen Zusammenhang mit dem Anschlag in Oberfranken gibt, ist unklar. Schon in den Vorjahren habe es gezielte Drohungen gegen exponierte Vertreter von Anti-Nazi-Bündnissen gegeben, meinte Dürr. „Offenbar fühlt sich der braune Mob jetzt aufgerufen, mit derartig feigen Übergriffen ernst zu machen“, sagte der frühere Grünen-Fraktionschef.