Region. Mehrere Hundert Menschen demonstrieren in Ludwigshafen, Frankenthal und Worms gegen NPD-Kundgebung
Weitgehend störungsfrei verliefen gestern die von der NPD veranstalteten Kundgebungen in Ludwigshafen, Frankenthal und Worms. Die Teilnehmerzahl der zeitgleich stattfindenden Gegendemonstrationen überstieg die der Neonazis bei weitem.
In Ludwigshafen durften rund 20 NPD-Anhänger das Umfeld des Hauptbahnhofes nicht verlassen und beendeten ihre verspätet begonnene Kundgebung bereits nach einer Viertelstunde. Auf dem Berliner Platz hatte derweil das "Netzwerk gegen rechte Gewalt und Rassismus" rund 300 Menschen aus Mannheim, Ludwigshafen und dem Rhein-Pfalz-Kreis zu einer Mahnwache mit Reden versammelt.
Rund 70 Menschen nahmen an einer Kundgebung des Frankenthaler Bündnisses gegen Rechtsextremismus vor dem Speyerer Tor teil. Dort kam es laut Polizei im Bahnhofsvorplatz, dem Kundgebungsort der NPD, zu einer körperlichen Auseinandersetzung von Vertretern des rechten und des linken politischen Spektrums, wobei ein Platzverweis erteilt wurde.
500 Teilnehmer protestierten in Worms ab 15 Uhr gegen die Kundgebung der rund 20 NPD-Anhänger. Der Protest empfing die Neonazis am Hauptbahnhof, die unter großem Polizeiaufgebot in die Innenstadt zogen. Bei der Gegendemo forderten mehrere Redner, darunter auch der Wormser OB Michael Kissel ein Verbot der NPD und erklärten sich solidarisch mit den ausländischen Mitbürgern der Stadt. Es kam zu keinerlei Zwischenfällen. Um 16.16 Uhr stiegen die Neonazis wieder in den Zug nach Ludwigshafen bur/bjz
Mannheimer Morgen
08. Januar 2012