Farbanschlag auf Heidelberger Burschenschaft

Burschis? Nein Danke

Wir haben in der Nacht auf den 23.11.2011 das Haus der Burschenschaft Normannia zu Heidelberg angegriffen und mit Farbe verziert. Die Normannia ist in Heidelberg eine der umtriebigsten Verbindungen und hat schon in der Vergangenheit keinen Hehl aus ihrer Affinität zur völkisch-nationalistischen Bewegung gemacht.

 

Die Normannia ist innerhalb ihres skandalträchtigen Verbandes, der "Deutschen Burschenschaft (DB)", in der sog. "Burschenschaftlichen Gemeinschaft (BG)", ein Konglomerat aus völkisch-nationalistischen Verbindungen aus Deutschland, Österreich und Tschechien, eines ihrer ehemaligen Mitglieder ist der Neonazi-Aktivist und NPD-Sympathisant Matthias Müller, Vorträge, Lesungen und allerlei andere Veranstaltungen mit NPD-Politikern, Holocaustleugnern und nationalistischen "Südtiroler Freiheitskämpfern", lassen sich in ihrer Vergangenheit und ihrer Umgebung ebenso finden, wie offene NS-Verherrlichung auf dem Haus, ausgedrückt durch gemeinschaftliches Absingen des "Horst Wessel Liedes"!

 

In der jüngsten Vergangenheit machte der Dachverband der Normannia, die DB, von sich Reden, als ein internes Gutachten des Rechtsausschusses der DB geleakt wurde, in dem eine Neuauflage des "Arierparagraphen" der Nationalsozialisten für die DB festgezimmert werden sollte. Vorsitzender des Ausschusses war der Heidelberger Frankone Heinz-Uwe Korell, geschäftsführender Bund für das betreffende Geschäftsjahr die Normannia aus Heidelberg.

 

Alles das reicht an sich aus, dennoch hat unsere Aktion einen aktuellen Anlass: Heute, am Mittwoch den 23.11.2011, findet auf dem Haus ein sog. Burschenschaftlicher Abend für alle Bundesbrüder (aktive, inaktive, alte Herren) statt. Inhalt dieses Abends ist ein Vortrag mit dem Titel "Die Frau als Soldat" von Erik Lehnert vom Institut für Staatspolitik (IfS).

 

Dieses, von Erik Lehnert (Geschäftsführung) und Karlheinz Weißmann (wissenschaftlicher Leiter) geführte, Institut gilt als DIE Denkfabrik der Neuen Rechten. Das IfS veranstaltet Sommer- bzw. Winterakademien, wo NPD- und JN-Funktionäre, wie der sächsische NPD-Landtagsabgeordnete Arne Schimmer, gern gesehene Gäste sind, betreibt das rechtspopulistische Blog sezession.de und teilt sich die Anhängerschaft mit der rechten Zeitschrift "junge Freiheit". Inhaltlicher Schwerpunkt liegen auf der "Gefahr für die deutsche Leitkultur durch Überfremdung" und die "Islamisierung des europäischen Abendlandes", sind also mit dem SPD-ler und Rechtspopulisten Thilo Sarrazin ohne Zögern in einem Atemzug nennbar!

Grund genug also, aktiv zu werden!

 

Selbstverständlich wird unsere Aktion diesen Vortrag weder verhindern, noch essentiell beeinträchtigen, auch wird keiner der strammen, vaterlandstreuen Normannen nun vom "rechten Weg" abfallen, dennoch fanden und finden wir es wichtig, mit gezielten, militanten Aktionen unseren Unmut über dieses Treiben kund zu tun. Nazis gilt es zu bekämpfen und zurückzudrängen, wo sie versuchen sich Raum in der Öffentlichkeit für ihre Ideologie zu nehmen und dort ans Licht zu zerren, wo sie versuchen sich heimlich zu vernetzen, zu treffen, zu verbreiten.

 

Wir werden immer da sein und euch im Auge haben. Und euch spüren lassen, was wir von euch halten. Ob mit der Faust, wenn ihr euch in die Stadt wagt oder mit Farbe und Steinen, wenn ihr euch auf euren Häusern verschanzt!

Aktionsgruppe "Verbindungshäuser zu autonomen Zentren"