Anonymous veröffentlicht interne Daten von 25.000 heimischen Polizisten
Der Hack betrifft rund 25.000 PolizistInnen - unabhängig von ihrem Rang.
Samt Adresse und Geburtsdatum - Innenministerium: Informationen stammen von "polizeinahem Verein"
Erst vor wenigen Tagen hatte die Staatsanwaltschaft Wien bekannt gegeben, dass der Verfassungsschutz in der Causa der Angriffe gegen die Seiten von SPÖ, FPÖ und Grünen mittlerweile nicht mehr allgemein sondern ganz konkret gegen einzelne Personen ermittelt. Was man von solchen Ansagen hält, zeigt Anonymous Austria nun auf auf recht eigene Weise: Über den offiziellen Twitter-Account hat man rund 25.000 Datensätze österreichischer PolizistInnen veröffentlicht.
Hack
Die Daten beinhalten neben dem vollen Namen auch Adresse und Geburtsdatum der betroffenen Personen, wie man an diese Informationen gekommen ist, lässt man offen. Die Veröffentlichung legte Anon Austria als stufenweises Rätsel an, erst nach einigen Stunden offenbarte man, dass es sich bei der langen Liste tatsächlich um 24.938 Datensätze von österreichischen PolizistInnen handelt.
Diskussion
Der rasch einsetzenden Kritik, dass man hier recht wahllos private Daten veröffentliche, begegnet Anon Austria per Twitter mit dem Verweis auf die Vorratsdatenspeicherung - und der zynischen Bemerkung, dass doch ohnehin niemand etwas zu verbergen habe. Von Seiten des Innenministeriums bestätigt man den Vorfall mittlerweile, darüber hinaus will man sich zu dem Vorfall aber noch nicht äußern.
Update, 10:30
Bei Anonymous betont man zwischenzeitlich, dass man entgegen ersten Berichten nie davon gesprochen habe, dass die Daten Ergebnis eines Hacks seien. Statt dessen nutzt man die Formulierung "Sie wurden uns zugänglich gemacht", was auf eine Weitergabe aus internen Kreisen - oder auch auf einen Hack durch andere hinweisen würde.
Update, 13:20
Laut einer Stellungnahme des Innenminsteriums gegenüber dem WebStandard stammen die Daten von "einem polizeinahen Verein". Um welchen es sich handelt, und wie Anonymous an die Daten kam - wollte man allerdings nicht sagen. "Wir ermitteln auf Hochtouren" heißt es lediglich.
Beobachter vermuten, dass die Daten von der österreichischen Abteilung der "International Police Association" stammen könnten.
(apo & sum, derStandard.at, 26.09.11)
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Twitter-Account von Anonymous Austria