Bombe: Henkel unter Polizeischutz

Frank Henkel empfängt die Polizei vor seiner Privatwohnung in Berlin-Mitte
Erstveröffentlicht: 
22.08.2011

Weil Unbekannte dem CDU- Spitzenkandidaten Henkel eine Briefbombe schickten, schützt ihn nun die Polizei.

 

 

Die Sicherheitsvorkehrungen für CDU-Spitzenkandidat Frank Henkel (47) wurden deutlich verschärft. Nach dem Briefbomben-Terror steht er nun unter Polizeischutz!

 

Das Haus mit seiner Privatwohnung in Mitte, in dem am Sonntag ein brauner DIN-A5-Umschlag mit einer sprengfähigen Substanz entdeckt wurde, wird jetzt rund um die Uhr bewacht.

 

Am Montagnachmittag führten drei Experten des Landeskriminalamtes mit dem CDU-Politiker ein etwa halbstündiges Sicherheitsgespräch. Dabei ging es um einen möglichen Personenschutz. In welchem Umfang er diesen erhält, wurde am Montag aus Sicherheitsgründen nicht gesagt.

 

Es wurde auch über weitere Vorsichtsmaßnahmen gesprochen. Demnach sollen vorläufig die Post von Henkel überprüft und der Spitzenkandidat bei öffentlichen Wahlkampfterminen von Zivilbeamten geschützt werden.

 

„Täter hart bestrafen“

 

Henkel selbst zeigte sich am Montag unbeeindruckt. „Diese aggressive Drohung zeigt, wie wichtig es ist, konsequent diejenigen zu bekämpfen, die uns einen anderen Lebensstil aufzwingen wollen, ebenso die Meinungsdiktatur selbst ernannter Weltverbesserer.“

 

Experten werten den Linksextremisten-Brief mit dem Schwarzpulver als klaren Einschüchterungsversuch. Auch deshalb, weil beim Öffnen die Melodie aus dem Western-Klassiker „Spiel mir das Lied vom Tod“ hörbar wurde.

 

Vertreter aller Berliner Parteien zeigten sich am Montag über die anonyme Gewaltdrohung entsetzt. Der Regierende Bürgermeister, Klaus Wowereit (57, SPD), nannte die Gewaltandrohung einen „empörenden Vorgang“. Er forderte eine harte Bestrafung der Täter. „Sie haben mit politischer Auseinandersetzung nichts mehr zu tun.“

 

Die Linke verurteilte den Anschlagsversuch als „feige und kriminell“. Und die Grünen schrieben in einem Brief an Henkel, man werde nicht zulassen, dass die Grundlagen der Demokratie „von Kriminellen durch Gewalttaten infrage gestellt werden“.