(b/atomforum) Steine und Farbe für Vattenfall-Zentrale: Atomindustrie stilllegen! Energieriesen zu Fall bringen!

Dabei flogen auch mit Farbe gefüllte Flaschen.

Mit freude beteiligen wir uns an der kampagne „Atomindustrie stilllegen! Energieriesen zu Fall bringen!“. Als autonome aus berlin möchten wir einen militanten beitrag zum sofortigen Ausstieg aus dem dreckigen atomgeschäft leisten und haben in der nacht zu samstag die vattenfall-zentrale in berlin-treptow mit steinen und farbe beschmissen. Die gründe gegen die atomlobby aktiv zu werden, sind für uns sind vielfältig.  Anlass für unsere Aktion ist das unsägliche Treffen der verantwortlichen atommanager_innen im bcc in Berlin.

 

Das atomforum, die atomlobby aus dem in- und ausland, trifft sich ungerührt von 25 jahren tschernobyl und fuskushima – direkt vor unser haustür. zu ihrer „Jahrestagung- Kerntechnik“ treffen sich alle - von atomkraftwerksbetreibern e.on, vattenfall, enbw, rwe über politische lobbyist_innen bis hin zu den zulieferfirmen wie areva oder siemens. Grund genug, die versammelten, alleine rendite- und machtorientierten unternehmen und organisationen des tödlichen atomgeschäfts gebührend zu begrüßen.  


vattenfall als atomstrom-hauptversorgerin in berlin verdient dabei unsere besondere aufmerksamkeit. Neben ihrer rolle als betreiberin von atomkraftwerken macht sich vattenfall auch stark für den ausbau und neubau von stein- und kohlekraftwerken und für die erforschung der sogenannten ccs-technologie – die investionen in regenerative energieformen wie die stromgewinnung aus wind und sonne bleiben weiterhin verschwindend gering.  Über den protest vieler menschen hinweg hat das unternehmen zusammen u. a. mit dem geoforschungszentrum (gfz) in potsdam am 4. mai 2011 die ccs-forschungsanlage in ketzin in brandenburg in betrieb genommen. Hier wird jetzt flüssiges co2 aus dem dreckigen vattenfall kohlekraftwerk schwarze pumpe aus der lausitz verpresst. Risiken wie gesteinsverschiebungen, grundwasservergiftung oder entweichen von co2 in die umwelt sind für die betreiber kein problem, denn laut vattenfall ist ja alles sicher – so sicher wie atomkraftwerke.


sicherheit spielt für die atomunternehmen dennoch eine große rolle. Doch im gegensatz zu den 2/3 der menschen in deutschland, die aus der atomkraft aussteigen wollen und den hunderttausenden, die immer wieder für den sofortigen ausstieg aus der atomkraft demonstrieren gehen, geht es den deutschen atomunternehmen um die sicherung ihrer atomprofite, also ihrer atomkraftwerke als geldruckmaschinen. Ihnen geht es um die sicherung der laufzeiten, der extra-profite aus abgeschriebenen kraftwerke, der renditen, dividenden und um macht und einfluss in der politik, denn momentan haben sie mit mächtig gegenwind von der strasse zu kämpfen. Die atomunternehmen wollen einen möglichst ungehemmten kapitalismus und eine freie marktwirtschaft ohne politische einflussnahme auf ihre unternehmensführung.


die podien der atomlobby werden „noch sichere“ techniken anpreisen, die atomkraft als notwendige ökologische brückentechnologie zurechtlügen und profitable investitionen in atomkraftwerksneubauten in anderen staaten erwägen. Im bcc werden atom-ideen entwickelt, verbindungen hergestellt, projekte angestoßen, vorangetrieben und das geschäft mit dem atomtod betrieben. So wissen wir schon jetzt, dass auf der jahrestagung weder über ausstieg oder risiken geredet wird, ausser vielleicht mit schweissperlen auf der stirn am rande der veranstaltung, weil draußen vor der kongreßtür wütende menschen immer wütender werden und die feinen herren und damen sich anfangen zu sorgen, wie sie durch den demonstrierenden mob wieder in ihr angenehmes hotelzimmer kommen.


Uns reicht es – sowohl mit der atomenergie, gegen die wir seit jahren protestieren, als auch mit dem kapitalismus, der seit den anfängen auf ausbeutung, umweltzerstörung und herrschaft, rassismus und sexismus beruht. Die atomkonzerne und ihre monopole gehören zerschlagen, denn sie handeln unverantwortlich und nur im sinne der kapitalistischen vermehrung des gewinns. Eine andere stromversorgung ist möglich: über netze in dezentralem eigentum und durch lokale und regionale stromproduzenten, deren betrieb sich den örtlichen gegebenheiten anpasst und durch transparenz und verantwortlichkeit gegenüber natürlichen lebensgrundlagen und menschen auszeichnet.