Griechische Polizei räumt Irrtum bei deutscher Verdächtiger ein

Erstveröffentlicht: 
17.01.2011

Die griechische Polizei hat eingeräumt, eine in Athen festgenommene Deutsche fälschlich als Tochter eines RAF-Mitglieds bezeichnet zu haben.

 

Die griechische Polizei hat eingeräumt, eine in Athen festgenommene Deutsche fälschlich als Tochter eines RAF-Mitglieds bezeichnet zu haben. "Medien wurden informell darüber unterrichtet, dass die Mutter der Verdächtigen Mitglied der Rote Armee Fraktion (RAF) ist", hieß es in einer am Montag in Athen veröffentlichten Erklärung der Polizei. "Das hat nichts mit dem Fall zu tun." Bürgerschutzminister Christos Papoutsis forderte die Polizei auf, erst nach Abschluss der Prüfung Informationen weiterzugeben.

 

Die Bundesanwaltschaft hatte am Samstag Angaben der griechischen Polizei dementiert, bei der am Freitag in Athen festgenommenen 27-jährigen Deutschen handle es sich um die Tochter einer ehemaligen RAF-Terroristin. Laut Bundesanwaltschaft handelt es sich um eine "zufällige Namensgleichheit".

 

Die Deutsche steht im Verdacht, Verbindungen zu einer anarchistischen Gruppe zu haben, die im vergangenen Oktober einen Brandanschlag in Thessaloniki verübt haben soll. Laut Polizei ist sie eine Bekannte von vier am vergangenen Donnerstag festgenommenen mutmaßlichen Mitgliedern. Der Anwalt der 27-Jährigen weist jede Verwicklung seiner Mandantin in Anschläge zurück. Nach seinen Angaben geriet sie nur durch ihre Freundschaft zu den vier Festgenommenen ins Visier der Polizei. Die fünf Verdächtigen wurden am Montag einem Staatsanwalt vorgeführt.