Innsbruck
Anschlag: Spur nach Deutschland
Der Brandanschlag vor dem Gebäude einer Burschenschaft ist kein Einzelfall. In Deutschland sind derartige Attentate beinahe üblich.
Von Thomas Hörmann
Innsbruck – Wer steckt hinter dem Brandanschlag auf zwei Autos vor dem Gebäude der Burschenschaft Brixia in der Innsbrucker Innstraße? „Wir ermitteln weiterhin, haben aber noch keine konkrete Spur“, sagt Edelbert Kohler von der Innsbrucker Sicherheitsdirektion.
Auffallend: Während Studentenverbindungen in Tirol bisher weitgehend unbehelligt blieben, sind Anschläge auf Burschenschaften in Deutschland beinahe schon an der Tagesordnung.
So flogen am vergangenen Wochenende Pflastersteine auf die Fassaden mehrerer Verbindungsheime in Hannover. Im Juni waren‘s Farbbeutel, mit denen das Gebäude einer Burschenschaft in Berlin eingefärbt wurde. Und im Jänner flogen Farbkugeln in die Räume der Kölner Burschenschaft Germania. Die Aufzählung ist bei Weitem nicht vollständig.
„Wir wissen natürlich ebenfalls, dass derartige Dinge in Deutschland häufiger vorkommen“, bestätigt Kohler: „Wir führen entsprechende Ermittlungen, eine heiße Spur ist aber nicht in Sicht.“
In Deutschland sind es vor allem linke Gruppen, die für die Anschläge verantwortlich gemacht werden.
Wie berichtet, gingen in der Nacht zum Montag in der Innstraße vor dem Gebäude der schlagenden Verbindung Brixia zwei nebeneinander abgestellte Pkw gleichzeitig in Flammen auf.
Dass das kein Zufall, sondern ein Brandanschlag war, ist spätestens seit Dienstag klar. Polizei-Ermittler entdeckten Spuren eines Brandbeschleunigers an den verkohlten Fahrzeugen. Angeblich soll es sich um Grillanzünder handeln.
Falls der Anschlag tatsächlich Mitgliedern der Brixia galt, so traf er die Falschen. Die beiden Fahrzeuge gehören Anrainern, die mit der Burschenschaft nichts zu tun haben.