WIEN: Adventzeit ist Treibstoffzeit

Transpi

Die Repressionsmaßnahmen gegen die Wagengruppe Treibstoff gehen weiter. So haben all die Fahrzeuge, die am 21.10 nicht abgeschleppt wurden mittlerweile Post von der Landesregierung bekommen und dies ist in Österreich kein gutes Zeichen. Ein Fahrzeug auf die Landesprüfstelle zu überführen bedeutet einen technischen Totalcheck von mehreren Stunden inklusive penibler Überprüfungen und schlimmsten Falles Stillelegung des Fahrzeuges. Die Stadt versucht anscheinend auf allen Wegen die Gruppe zu zerschlagen und handlungsunfähig zu machen. Doch wir lassen uns davon nicht einschüchtern und lassen uns nicht klein kriegen.


Dennoch überwiegen momentan einmal die positiven Zeichen und Aktionen. Am Freitag den 5.November gab es eine Soliparty in der i:da, mit Konzert von Süpple, Pfeilwerfen auf die Idiotengesichter von Staat, Polizei und Regierung, einen großen Stand bedruckter Klamotten und einer Tombola. Vielen Dank noch mal an alle die da waren und vor allem alle die die Party möglich gemacht haben.

 

Am Montag den 08.12.2010 waren wir vor dem Rathaus mit Sekt, Punsch und Informationsmaterial vertreten. Dort feierte die Wiener Kulturprominez die Verleihung des Nestroypreis. Es wurden mehrere hundert Flyer verteilt, Unterstützungsunterschriften gesammelt und Gespräche geführt. Eine gelungene Öffentlichkeitsaktion.

Am Freitagmorgen tauchten im wiener Stadtgebiet mehrer Transparente auf, die für mehr Wagenleben in Wien und überall warben. Wie mensch hört, sollen in den künftigen Tagen vermehrt Transparente gehängt werden ;-

 

Der Höhepunkt der Woche allerdings war die heutige Aktion zur Einweihung der Adventszeit. Am Rathausplatz eröffnete Bürgermeister Häupl den Christkindlmarkt. Zwei SprecherInnen der Wagentruppe Treibstoff gelangten auf ein Weihnachtsbudendach und versuchten per Megafon den Bürgermeister auf sein Versagen hinzuweisen sowie die Anwesenden über die derzeitige untragbare Situation aufzuklären. Nach kurzer Zeit kletterten Feuerwehrleute der Rathauswache und Polizisten auf das Dach und wendeten übertriebene Gewalt gegen die SpercherInnen an und zerrten die beiden vom Dach. Eine der beiden Frauen wurde dabei vom Dach geworfen. Die beiden Wagenbewohnerinnen werden laut Aussage der Polizei nun eine Anzeige wegen schwerer Sachbeschädigung, Erregung Öffentlichen Ärgernisses, Lärmbelästigung und weiters zu erwarten haben. Bürgermeister Häupl und sein Kollege der Landeshauptmann Pühringer zeigten weiterhin ihre Ignoranz bezüglich der skandalösen Situation der Wiener WagenbewohnerInnen. Pühringer sagte während der Aktion der polizeilichen Gewalt: „Hören sie nicht auf diese Leute schauen sie sich den Weihnachtsbaum an.“ Adventszeit ist Treibstoffzeit.(siehe viedeo: http://www.youtube.com/watch?v=ULq9aL78tGM)

 

Zusätzlich erreichte uns mit dem heutigen Tag die frohe Kunde, dass sich eine Aktionsgemeinschaft gegründet hat, die unter dem Slogan „We`re not gonna take it anymore – Wagenplätze schlagen zurück“ für Anfang Dezember zu einem großen Wagenplatz Aktionswochenende nach Wien einladen. Nähere Infos unter: truckstop.noblogs.org