Linkenbashende Historikerin macht Reklame für Atomlobby und hat AfD im Schlepptau
Vielleicht erinnert sich noch jemand an Anna Veronika Wendland? Das war eine Historikerin gewesen, die hier bei der Ukraine-Krise aufgetaucht ist. Sie hat da über den Donbass geschrieben und ziemlich ausgeteilt gegen Linke. In Augsteins „Freitag“ hat sie sich auch so geäußert.
Dabei stellt sie sich selbst nach wie vor gern als links hin (und vermutlich als irgendwie „antikolonial“, so steht das zumindest einem neuen Text, um den es hier geh). Mich hat das damals tierisch genervt, andere wohl auch, es gab eine Reihe kritischer Kommentare. Vor allem die Art und Weise, wie sie Mahnungen und Aufforderungen an Andere raushaut, wie linke Identität aussehen solll und wie man zu Rußland und der Ukraine stehen solle und überhaupt, was man laut ihrer Meinung als Linke(r) so alles zu tun und zu lassen hat, ist nicht gut angekommen.
Wobei sie halt alles über einen Kamm schert und extrem pauschal vorgeht und mit ihren Urteilen über linke Gruppierungen manchmal auch einfach falsch liegt. Daß mal jemand etwas differenzierter an die Ukraine-Russland-Thematik rangeht, wollte sie vermutlich auch nicht, sie hat dann halt reichlich Vorwürfe an deutsche Linke ausgeteilt, wir wären alles Rußland-Romantiker und total abhängig von Putin und die Standard-Argumente halt, auch die Leute die nur gewisse imeriale Spielchen nicht mitmachen wollen und ein bisschen bei Geopolitik distanziert bleiben und vielleicht auch was mehr Wert auf Pazifismus legen als sie. Es ist jedenfalls gut, wenn sie jetzt mal was Kontra bekommt.
Hier hatten sich schon einige über ihre Haßrhetorik über ihr allgemeines Linken-Bashing und die harten Ausdrücke aufgeregt: https://linksunten.indymedia.org/en/node/157129
(bitte die Kommentare lesen)
Nicht jedem liegt halt Kritik und Analyse, könnte man denken, aber bei der Leipziger Historikerin steckt wohl noch mehr dahinter.
Mit der Zeit ist sie mit ihren Pro-Atom-Lobby- Aktivitäten dann wohll doch übertrieben vorgegangen und über Bord gegangen Nun schwimmt sie im kühlen Wasser und muß sehen, wie sie da wieder rauskommt. Ob da ihr Vereins-Gedöns noch hilft und nützlich ist, finde ich ist die Frage. Sie ist dann doch zu offensiv vorgegangen, sie war schon sehr auffällig geworden mit ihren Auftritten für die Atomlobby und auch ihrem Facebook-Account.
Jedenfalls hat sich jetzt jemand (eine Bloggerin), die sich von ihr wohl auch auf die Füße getreten gefühlt hat, eine große Mühe gemacht und alles, was da in ihrem Vereins-Umfeld so kreucht und fleucht, zu durchzuforsten und ihre Nuklearia e.V. samt brauner Schleimspuren im Umkreis mal ein bisschen mit der Taschenlampe zu durchleuchten: „Die Unerträgliche Zufälligkeit der Kernkraftbefürwortung“ http://sochi2014-nachgefragt.blogspot.com/2017/06/die-unertragliche-zufa...
Der Text (vom blog, ich hab mir das heute abend nach der Arbeit extra noch ein zweites Mal durchgelesen) ist ziemlich detailliert lang geraten und streckenweise auch was unübersichtlich, auch wenn sich die Autorin mühegibt. Wenn man's sich was genauer anschaut macht es aber doch alles Sinn und die einzelnen Punkte sind auhc belegt, es gibt ziemlich viel gute Links, da findet Ihr bestimmt auch noch das eine oder andere Interesseante. Es gibt da auch ein paar besonders wichtige Stellen drin zu Nuklearia und Wendlands Haltung zu AfDlern.
Ich wag' dann mal hier, so eine Art Quintessenz zu ziehen und den Text in ein paar Stichworten und zwei oder drei Passagen vorzustellen:
Ihr Verein ist ein Teil der deutschen Nuklear- und Klimaskeptikerlobby (manche von Euch hatten das wohl schon geahnt). Seit letztem Herbst ist die Anna sogar selbst im Vorstand von Nuklearia e.V. tättig. Das Netzwerk, zu dem der Verein gehört, wird auch vom Atomforum finanziell unterstützt, besonders wichtig sind da wohl die „Bürger für Technik“ und das altbekannte EIKE, das aber eher was im Hintergrund.
Wendland eigener Verein und dessen Partnerorganisationen haben reichlich Kontakt zur AfD und deren Lobby, u.a. zum AfD-Energieausschuß. Wendland war auch bei Veranstaltungen mit AfD-Vertretern anwesend.
Wendland selbst sagt (steht so im Text, den ich Euch verlinkt habe) da offenbar, daß die AfD „interessantes neues Phänomen“ ist, nach Kritik klingt das nicht; außerdem schreibt sie seit letztem Jahr für Broders Schmierblatt „achgut“ und die Technik-Genmanipulier-Science-Fiction-Freaks-Mannschaft von Novo Argumente
Der Chef ihres Vereins ist ein Kleriker, der an die Schöpfungslehre glaubt, selbst aber anderen erzählt, klassischer Umweltschutz sei was für Sektierer und Grünen-Gläubige. Sie und Leute, die den Klimawandel in Frage stellen, seien rational und vernunftgesteuert. Dazu rennen da wohl noch ein paar komische andere Gestalten rum, u.a. PI-Fans und sicher auch der ein- oder andere Verschwörungstheoreriker (Beweis steht noch aus, vielleicht guckten noch mal ein paar sndere nach)
Wendland stellt ihre Werberei für die Atomlobby gerne als „links“ dar und tut so, als ob es ihr um die „kleinen Leute“ gehen würde und diese nach wie vor Atomkraft wollen und von ihr profitieren würden. Pustekuchen.
Die Audiodateien, von denen im Text die Rede ist, kann man sich hier herunterladen:
Hier noch die zwei Zitate aus dem Text :
a) Im Programm zu diesem Treffen heißt es an vorderer Stelle:„Die Nuklearia lädt zusammen mit anderen kernenergie- und technikfreundlichen Vereinen zu einer gemeinsamen Jahrestagung ein.”. Als teilnehmende Organisationen werden u.a. die „Kerntechnische Gesellschaft e. V.“, „Bürger für Technik e.V.“, „Fortschritt in Freiheit e.V.“, die „Arbeitsgemeinschaft Energie und Umwelt“ (AGEU) und die AfD aufgelistet. Ein Tagungspunkt sah einen Vortrag unter dem Titel „Vernetzung der Vereine mit gleichen Interessen“ vor, dieser läßt sich online nachhören. .
....
Eckehard Göring, also der
Referent, der auf der Jahrestagung von Nuklearia einen Votrag zur
besseren Vernetzung und Kooperation gleichgearteter Vereine
untereinander hielt, leitet laut
dem Zeit-Artikel: "Atomkraft ja bitte" seit einiger
Zeit die Fachgruppe „Nutzen der Kerntechnik“ innerhalb der
sogenannten „Kerntechnischen Gesellschaft“. Im gleichen Artikel
heißt es: „In der KTG engagieren sich Atomforscher und Ingenieure
für die friedliche Nutzung der Kernenergie. Sie wird vom Deutschen
Atomforum, der offiziellen Interessenvertretung der
Kernkraftwerkbetreiber, finanziell unterstützt.“. Die
Interessensvertretung, die die KTG leistet, ist nichts Verborgenes
und Mysteriöses, auch die Kooperation der KTG mit dem Deutschen
Atomforum wird
offen benannt. Atomkraftwerkeplag
spricht in Bezug auf die KTG von einer „Art
Arbeitnehmerorganisation der Atomlobby“. Allerdings ist
Fachgruppen-Sprecher Eckehard Göring gleichzeitig Mitglied von
„Bürger für Technik e.V.“, einem vermeintlich unabhängigen
Verein. Und mit ihm sind weitere Mitglieder der KTG in
höhergestellten Positionen bei „Bürger für Technik e.V.“
anzutreffen.
b) "Anna Veronika Wendland, die auf der Nuklearia Webseite als einen ihrer Schwerpunkte „nukleares Feuilleton“ angibt, scheint auf besondere Weise zur Umsetzung dieser Strategien beitragen zu wollen. Bei ihr ist ein Transfer bzw. eine Zweckentfremdung postkolonialer Ansätze zu beobachten – eine Vorgehensweise, die ich durchaus originell finde und so als Strategie bisher kaum beschrieben gesehen habe. Wendland hatte sich u.a. als Ukraine-Spezialistin auch mit postkolonialen Studien auseinandergesetzt (offenbar dann mit wenig Bereitschaft zu Transferleistungen und zu vernetztem Denken in Bezug auf andere Gebiete an den Peripherien des ehemaligen russischen Großreichs) bzw. nimmt auf Elemente derselben in diversen Veröffentlichungen zumindest Bezug."
Mir selbst ist auch noch was aufgefallen: http://www.huffingtonpost.de/quentin-quencher/die-nuklearia-best-practi_.... Hier moniert jemand (Kerntechnikfreak, der vermutlichdie reine Lehre will) rum, Nuklearia würde sich zu sehr an Greenpeace und die Grünen ranwanzen. Da sind vielleicht noch mehr Unterwanderungsprozesse am Laufen. Die Linke sollte sich auch mal was mehr für Atroturfing interessieren. Das würde echt guttun. Das wars erst mal für jetzt, und Gruß noch in die Runde. Ahoi!