Bochumer JVA verliert weiter vor Gericht!

Wüstenboot

Seit September 2014 mussten bisher fast 100 gerichtliche Entscheidungen durchgesetzt werden,  weil die JVA Bochum mit rechtswidrigen und willkürlichen Maßnahmen glänzt! Einsicht, Verhaltensveränderungen, intrinsische Motivation zur Besserung sind nicht erkennbar. Stattdessen das eigene Doktrin, Bagatellisierung, Aufrechterhaltung und Stärkung von Machtdemonstration, Belohnungsprinzip und Disziplinierung!

 

Der Grund dafür: Menschen mit zu viel Macht in einer Rolle, von der sie übernommen wurden und die sie (mit oder ohne Uniform, und Schlüssel) spielen müssen, ohne unmittelbaren Zugriff auf das Bewusstsein zu haben. Die Rolle behandelt sie wie eine Marionette und jeder, der sie kritisiert, muss "diszipliniert" werden mir den Möglichkeiten, die sie haben. Hierdurch entwickeln sich situative Kräfte, die sie nicht beherrschen können, weil die "Rolle" die Anweisungen gibt und nicht (mehr) sie selbst. Hierbei fließen eine Reihe von Faktoren mit ein, von denen keiner für sich genommen sonderlich dramatisch ist, die jedoch zusammen eine machtvolle und nicht mehr kontrollierbare Synthese bildet. Einer dieser Schlüsselfaktoren ist die Macht der Regeln, Gesetze und Vorschriften. Sie sind formelle, einfache Mittel, um informelles, komplexes Verhalten zu steuern. Sie funktionieren durch Externalisierung von Vorschriften, legen fest, was sein muss, was akzeptabel ist und belohnt wird, und was inakzeptabel ist und daher bestraft wird.

Im Laufe der letzten zwei Jahre haben die Regeln und Vorschriften (Gesetze werden völlig ausgeblendet!) ein willkürliches Eigenleben entwickelt und erringen die Macht "gesetzlicher" Autorität, selbst wenn sie nicht länger relevant oder vage sind oder sich mit den Launen ihrer Vollstrecker ändern, z.B. wenn das LG Bochum und das OLG Hamm feststellen, dass vollzugsöffnende Maßnahmen (Lockerungen des Vollzugs) oder die Verlegung in den offenen Vollzug seit 2014 rechtswidrig abgelehnt wird und die Renitenz trotzdem weiter aufrecht erhalten bleibt!

Auch jetzt noch!

Wer hunderte Verfahren gegen das System führt, und noch dazu kommt, dass der Großteil der "Fingerschläge" seine Berechtigung hat und das wahre Gesicht des Systems zu Tage fördert, hat keine Belohnung verdient, sondern muss sprichwörtlich um sein Leben kämpfen!

Die vollständige Isolation und die Aufrechterhaltung des psychischen Drucks und der psychisch zermürbenden Atmosphäre führt zu Depressionen und erheblicher Persönlichkeitsveränderung. Die Seele stirbt sukzessive; zwischenmenschliche Fähigkeiten geraten in Vergessenheit; die Fähigkeiten, zu positiven Emotionen gelangen zu können, werden unterdrückt! Hierdurch werden Opfer geschaffen, durch das System selbst!

Die Sicherheit der Allgemeinheit wurd durch psychische Misshandlungen gefährdet. Aber ist es nicht gerade groß im Gespräch, dass die "innere Sicherheit" einen großen Stellenwert haben soll?

Das erscheint schon sehr befremdlich, wenn in den deutschen Gefängnissen gerade das nicht der Fall ist!

Die JVA Bochum ist ein Paradebeispiel dafür, wie schnell die Justiz (=Gerechtigkeit) Opfer schaffen kann, nicht nur der eigenen Regeln wegen, sondern vielmehr der Reputation wegen!

In naher Zukunft werden bei dem Landgericht Bochum die ersten Schmerzensgeldprozesse für die Misshandlungen beginnen, die noch immer anhalten!! Spätenstens dort wird die Medienpräsenz gigantisch sein!! Soviel ist sicher.

Auch dort wird sich das System weiter exkulpieren wollen, der Reputation wegen und damit das Innere der JVA nicht nach außen dringt.

In der Psychologie liegt die Sache so:

Der Mensch wird durch seine Grundmuster des menschlichen Verhaltens gesteuert. Sobald die Uniform und der Schlüssel in der Hand ist und sie sich innerhalb der Mauern befinden (viele auch in Zivilbekleidung), entfaltet sich die situative Macht dort am wirkungsvollsten, nämlich in der "neuartigen" Lebenslage, in denen sie für neue Verhaltensoptionen nicht auf bereits vorhandene Normen zurückgreifen können. Erst recht nicht dann, wenn die Rolle, die sie spielen müssen, die Macht unbewusst übernommen hat. In solchen Situationen sind gewöhnlich die Belohnungsprinzipien anders und vorhandene Erwartungen (auch gegenüber der Inhaftierten) erfüllen sich nicht. Unter solchen Umständen haben Persönlichkeitsvariablen nur geringen prognostischen Wert, da sie von Einschätzungen imaginärer zukünftiger Handlungen auf der Basis typischer vergangener Reaktionen auf vertaute Situationen abhängen, nicht jedoch auf eine etwa durch einen neuen Bediensteten oder Inhaftierten aktuell erlebte neuartige Situation.

Neben den rechtswissenschaftlichen Studien, die ich in der JVA Bochum betreibe (man bedenke: die JVA Bochum boykottiert das Studium vollständig! Es sei resozialisierungsfeindlich und diene nicht der Wiedereingliederung; ich solle in die JVA-Betriebe gehen, um dort den Umgang mit der kriminellen Subkultur zu trainieren!: O-Ton!), widme ich mich auch sozialpsychologischen Themen. Weil ich in über 2 Jahren viele enge Bekanntschaften zu Bediensteten aufbauen konnte, habe ich auch eine Vielzahl von -vertraulichen- Interviews führen können über dieses Thema.

Hier wurden dann Aussagen getätigt wie:

"Wenn man erst einmal eine Uniform angezogen hat und eine Rolle, also einen Job bekommen hat, und einem gesagt wird, "Dein Job ist es, die Inhaftierten unter Kontrolle zu halten", dann bin ich nicht mehr derselbe Mensch wie in Alltagskleidung und meiner gewohnten Rolle als Familienvater. Ich werde dann tatsächlich zu der entsprechenden Person, wenn ich die blaue Uniform anziehe, den Schlüssel an der Pforte abhole und den zugewiesenen Bereich betrete und meine Rolle spiele. Das ist mein Kostüm und ich muss die Rolle entsprechend spielen, wenn ich es anziehe. Manchmal habe ich Angst vor mir selbst. Ich habe oft daran gedacht, alles hinzuschmeißen, denn ich sehe, wie sich meine Kollegen verwandeln und was diese Verwandlung verursacht." (der Befragte ist seit über 15 Jahren im Dienst).

Die JVA Bochum als geschlossener Vollzug (und wohl alle anderen auch) sind die Brutstätte der Kriminaliät!

Schon aus Gründen von von Sparmaßnahmen ist es nicht möglich, jemanden wiedereinzugliedern in die Gesellschaft (es gibt Ausnahmen!). Die meisten werden in die Ungewissheit entlassen und wählen den Weg, den sie gelernt haben und der Tatsache, dass sie in der JVA Bochum ein weiteres Diplom erwerben konnten, nämlich der Austausch von Informationen "Wie kann ich es das nächste Mal besser machen?... Nicht die Veranlagung bringt gute Menschen dazu, Böses zu tun, sondern die Situation, in der sich sich befinden oder in die man sie versetzt! Dadruch werden Opfer geschaffen "auf dem legalen Weg", ... dem Strafanspruch des Staates wegen ...

 

www.rafflenbeul-recht.de/haftchronik.html