Vertreter des "Rigaer 94"-Besitzers - Silvester verschwanden Akten aus der Kanzlei – jetzt stehen sie im Internet

Aus der Kanzlei wurden zahlreiche Akten gestohlen. Darunter auch die Räumungsakten der Rigaer Straße 94
Erstveröffentlicht: 
20.01.2017

Die Unbekannten kamen in der Zeit um den Jahreswechsel. Sie brachen im Dunkeln in die Anwaltskanzlei in Pankow ein, klauten persönliche Dokumente von Anwalt Markus B. sowie Prozessakten.

 

Darunter Unterlagen des Räumungsverfahrens über die Hausbesetzer-Szene in der Rigaer Straße. Jetzt wurden die Dokumente auf einem angeblich persönlichen Blog des Juristen im Internet veröffentlicht.

Der Verdacht: Die Diebe wollen den Anwalt einschüchtern! Denn er vertritt den Eigentümer des Randale-Hauses „Rigaer 94“ im Räumungsverfahren. Hier gibt es seit Jahren Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und den Chaoten.

 

Was ist auf der Website zu sehen?

 

Der Anwalt hat Angst, er bestätigte gegenüber B.Z. den Einbruch. Dass seine Privatadresse und Kennzeichen veröffentlicht wurden, erfuhr er erst durch den B.Z.-Reporter. Die Polizei ermittelt.

Was ist auf der Webseite zu sehen? Sie zeigt ein Bild des Berliner Juristen – mit nachträglich angebrachtem Hitler-Bärtchen. Darunter der zynische Satz: „Ich lehne die übertriebenen Datenschutzvorschriften für Rechtsanwälte ab. Wer nichts zu verbergen hat, kann alles offenlegen.“

 

Unterlagen im Netz – eine Provokation!

 

Stichwort offenlegen: Zu sehen ist ein Bußgeldbescheid über 180 Euro, ein Passfoto mit Unterschrift und ein Anwaltsbrief an ein Autohaus – eine Provokation!

 

Und was ist mit den Akten über die Hausbesetzerszene? Diese scheinen die Dokumenten-Diebe noch nicht „offenlegen“ zu wollen. Auf der Internetseite war bis gestern Nachmittag nichts zu sehen und nichts angekündigt.

Übrigens: Der Vorgänger von Markus B. hatte das Mandat abgegeben, nachdem im Sommer 2016 sein Auto abfackelt wurde.