Mike Enoch verlässt »The Right Stuff« – Grund: Seine Frau wurde als jüdisch geoutet
Mike Enoch alias Mike Peinovich hat den von ihm gegründeten
rechtsextremen Blog »The Right Stuff« in den USA verlassen, weil
öffentlich bekannt wurde, dass seine Frau jüdisch ist. Das berichtete
die Nachrichtenagentur Jewish Telegraphic Agency (JTA).
Enoch,
der auch an dem wöchentlichen Podcast »The Daily Shoah« beteiligt ist,
wurde am vergangenen Wochenende mit seinem wirklichen Namen Mike
Peinovich »geoutet«. In dem Podcast, der laut JTA etwa 100.000
regelmäßige Zuhörer hat, spricht Enoch beziehungsweise Peinovich
darüber, Juden zu töten, und ergeht sich in Beschimpfungen im
Neonazi-Stil.
Eine konkurrierende Website namens 8chan hatte
laut dem Bericht die wahre Identität von Enoch publik gemacht. Sein
erfundener Nachname war demnach eine Referenz an den rechtsgerichteten
britischen Politiker Enoch Powell (1912–1998).
Rechte Bewegung
Enoch galt als eine der drei einflussreichsten Figuren der so genannten
Alt-Right-Bewegung in den USA, zusammen mit dem Gründer des »Daily
Stormer«, Andrew Anglin, und Richard Spencer, dem Präsidenten des
»National Policy Institute« – ein Thinktank, der die »Überlegenheit der
Weißen« propagiert.
Peinovich reagierte mit einer Botschaft in
einem geschützten Forum, die teilweise vom Internet-Magazin »Salon«
wiedergegeben wurde: »Wie ihr alle wisst, war ich schlecht beraten in
meinem Versuch, die Medien über meine Identität zu täuschen. Das war
unverantwortlich von mir«, sagte er. »Ja, meine Frau ist die, von der
man sagt, was sie ist. Ich mache gar nicht den Versuch, das zu
bestreiten. Wenn Sie deshalb die Bewegung verlassen wollen oder mit ›The
Right Stuff‹ nichts mehr zu tun haben wollen, habe ich dafür
Verständnis.«
»The Right Stuff« hat
viele rechtsextreme Symbole populär gemacht, wie etwa das »Echo«, eine
dreifache Klammer, die von weißen Rassisten und Antisemiten auf Twitter
benutzt wird, um Juden zu identifizieren.