Offenbar hat sie rechte Kontakte - Schwiegermutter-Mord: Ging es Marion B. (50) nur um Geld?

Erstveröffentlicht: 
17.11.2016

Hat Marion B. (50) ihre Ex-Schwiegermutter Margarete D. (†86) in deren Schwabinger Wohnung getötet? Die Österreicherin sitzt seit vergangenen Freitag in Untersuchungshaft.

 

Nach tz-Recherchen könnten akute Geldsorgen ein Tatmotiv sein. Marion B. ist als Anhängerin der Neonazi-Szene bekannt. Eine Spurensuche im düsteren Leben der mutmaßlichen Mörderin:

 

In Internetforen von linken Aktivisten wird Marion B. als regelmäßige Teilnehmerin an Pegida-Demonstrationen in München aufgeführt. Nach tz-Informationen fiel die 50-Jährige immer wieder mit rechten Parolen auf. In sozialen Medien bekennt sie sich zur Partei Alternative für Deutschland (AfD) und hetzt gegen Ausländer. „Verschwindet und kommt nie wieder!“, ätzt sie auf Facebook gegen Flüchtlinge. Und das, obwohl sie mit Michael D. (56), ihrem Ex-Mann und Sohn der ermordeten Rentnerin, einen Sohn hat, der zum Islam konvertiert sein soll.

 

Wie das Leben der ehemaligen Telekom-Mitarbeiterin auf die schiefe Bahn geraten konnte, ist ein Rätsel. In den vergangenen Jahren soll Marion B. immer weiter an den rechten Rand der Gesellschaft abgedriftet sein. Bis zu ihrer Verhaftung in der Nacht zum Samstag – kurz nachdem ihr Ex-Mann die Leiche seiner Mutter in deren Wohnung in der Elisabethstraße gefunden hatte – hauste sie mit zwei gleichaltrigen Männern in einer Wohnsiedlung in Milbertshofen. Drogen, Alkohol- und Gewaltexzesse im Bahnhofsviertel bestimmten zuletzt ihren Alltag. Noch vor wenigen Wochen soll sie nach tz-Informationen am Münchner Hauptbahnhof von einer Polizeistreife festgenommen worden sein, kurz nachdem sie einen Beamten mit einer Bierflasche attackiert hatte.

 

Marion B.’s kaputtes Seelenleben fiel auch dadurch auf, dass sie sich selbst Verletzungen zugefügt haben soll. Sie trug stets lange Kleidung, um Wundmale an Armen und Beinen zu kaschieren.

 

Offenbar plagten die 50-Jährige massive finanzielle Probleme. Nach tz-Informationen lebte sie seit Jahren von Arbeitslosengeld. Ein Großteil davon ging meist für Alkohol und Zigaretten drauf. Ein Bekannter zur tz: „In letzter Zeit war sie nur selten nüchtern anzutreffen. Sogar für Zugfahrten fehlte das Geld.“ Wollte sie sich das bei ihrer Ex-Schwiegermutter besorgen? Fest steht: Obwohl die Ehe mit Michael D. bereits vor Jahren in die Brüche gegangen war, hielt sie den Kontakt zu Margarete D. aufrecht. Marion B. besuchte die betagte Dame regelmäßig – wie an jenem vergangenen Freitag. Was in der Parterre-Wohnung in Schwabing geschah, ist noch unklar. Als Sohn Michael seine tote Mutter fand, war Marion B. auch noch im Haus, wirkte stark angetrunken. Als sie von den Beamten der Mordkommission befragt wurde, verhielt sie sich plötzlich seltsam. So sehr, dass sie noch am selben Abend festgenommen wurde. Zwei Tage später erließ der Ermittlungsrichter Haftbefehl gegen die gebürtige Österreicherin. Die Leiche von Margarete D. wurde bereits am Samstag obduziert. Die genaue Todesursache steht allerdings noch nicht fest.

 

Michael D. lebte zwar Tür an Tür mit seiner getöteten Mutter, will von den Besuchen seiner Ex-Frau aber nichts gewusst haben. „Ich verstehe das nicht“, sagte er. Was wirklich geschehen ist, weiß nur Marion B.