Politisch motivierter Überfall - Mutmaßlich Linksextreme verwüsten Wohnung

Erstveröffentlicht: 
14.11.2016

Mutmaßlich Linksextreme haben am Sonntag die Wohnung eines Angehörigen der rechten Szene in Leipzig verwüstet. Wie das für Extremismus zuständige Operative Abwehrzentrum (OAZ) mitteilte, drangen die vermummten Täter gemeinsam am späten Vormittag in das Mehrfamilienhaus im Stadtteil Großzschocher ein und zerstörten praktisch die gesamte Wohnungseinrichtung. Außerdem verteilten sie eine noch unbekannte schwarze Flüssigkeit aus. Der Polizei zufolge ist das Opfer dem "politisch rechten Spektrum und der Fußballszene zuzurechnen". Das OAZ geht von einer politisch linksextremistisch motivierten Tat aus.

 

Bekennerschreiben und Video im Internet


Am Sonntag fand unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen ein Fußballspiel zwischen den rivalisierenden Vereinen 1. FC Lokomotive Leipzig und BSG Chemie Leipzig statt. Im Vorfeld hatten 150 bekannte Gewalttäter ein Aufenthaltsverbot für das Areal rund um den Sportplatz erhalten. Nach Informationen der "Leipziger Volkszeitung" galt das Verbot auch für den Geschädigten.

Auf dem linksgerichteten Internetportal "linksunten.indymedia.org" wurden bereits am Sonntagabend ein Bekennerschreiben, Fotos und ein Video veröffentlicht, die den Überfall auf die Wohnung zeigen sollen. Dort wird auch eine Bezug des Geschädigten zu den rechtsextremen Randalen im linksalternativen Stadtteil Connewitz im Januar hergestellt.

Der Polizei zufolge wird die Echtheit des Bekennerschreibens noch geprüft. Zuletzt war das Internetportal in die Schlagzeilen geraten, als nach Sprengstoffanschlägen auf eine Dresdner Moschee und das Kongresszentrum der Landeshauptstadt dort ein offenbar gefälschtes Bekennerschreiben veröffentlicht worden war. Inhalte auf der Plattform werden vor Veröffentlichung nicht überprüft.