Bezirk räumt Obdachlosen-Camps im Berliner Tiergarten

Erstveröffentlicht: 
11.11.2016

Seit Jahren campieren Obdachlose im Tiergarten. Immer wieder lässt der Bezirk Camps räumen, so auch am Donnerstag. Beeindruckend muss die Menge Müll gewesen sein, die entfernt wurde.

 

Polizei und Ordnungsamt haben am Donnerstag mehrere Lager von Wildcampern im Großen Tiergarten geräumt. Im Zuge der Aktion seien 25 Kubikmeter Müll entsorgt worden, teilte das Berliner Bezirksamt Mitte am Freitag mit. Wertgegenstände wurden sichergestellt, diese könnten im Rathaus Mitte abgeholt werden, hieß es weiter.
Kaninchen getötet und gegessen

Nach Angaben des Bezirksamts hatten sich im Tiergarten neben der Vermüllung auch Fälle gehäuft, in denen dort lebende Tiere wie etwa Kaninchen getötet und verzehrt wurden.

Das Campen im Tiergarten könne bei allem Verständnis für die schwierige Lebenssituation der dort lebenden Menschen nicht toleriert werden, erklärte Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel (Grüne), der den Einsatz laut eigenen Angaben begleitete. Das Land Berlin biete alle Menschen in Not bis Ende März Notübernachtungsplätze mit ausreichenden Essens- und Waschmöglichkeiten an.
Erst im Mai 2015 ließ der Bezirk eine Insel im Tiergarten räumen, auf der sich Obdachlose eingerichtet hatten. Ebenso im November 2014 eine kleine Zeltstadt zwischen Zoo und Tiergarten.


Da in Berlin aber mindestens 11.000 Obdachlose versuchen, sich durchzuschlagen, dürfte es nicht lange dauern, bis sich einige von ihnen erneut im Tiergarten ansiedeln.