Der Anlass mit 5000 Besuchern in Unterwasser soll die Rassismus-Strafnorm verletzt haben. Die Pnos plant bereits ein weiteres Konzert.
Nach einem Neonazi-Konzert mit über 5000 Besuchern in Unterwasser SG hat die Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus eine Strafanzeige eingereicht. Die Anzeige wegen Verletzung der Rassismus-Strafnorm richtet sich gegen die Bands sowie die Veranstalter des Anlasses.
Die Strafanzeige sei bei der St. Galler Staatsanwaltschaft eingereicht worden, teilte die Stiftung GRA mit. Sie richtet sich gegen die Schweizer Band «Amok» aus Hombrechtikon, die deutschen Gruppen «Stahlgewitter», «Confident of Victory», «Excess» und «Frontalkraft», die in Unterwasser auftraten, sowie gegen die Konzertveranstalter.
Gemeinde wurde überrascht
Am Konzert im Toggenburg hatten rund 5000 Besucher teilgenommen, viele von ihnen aus Deutschland und anderen europäischen Ländern. Es soll sich um einen der grössten Neonazi-Events gehandelt haben, die jemals in der Schweiz stattgefunden haben.
Die Gemeinde, die den Anlass bewilligt hatte, und die Polizei wurden vom Grossaufmarsch überrumpelt. Die St. Galler Kantonspolizei hatte zwar seit längerem Hinweise auf ein Rechtsrock-Konzert im Bodenseeraum, kannte aber den Ort der Veranstaltung nicht. Die Konzertbesucher wurden vom Treffpunkt Ulm kurzfristig nach Unterwasser weitergeleitet.
Pnos plant bereits nächstes Konzert
Die rechtsextreme Pnos plant bereits das nächste Rechtsrock-Konzert. Dieses soll laut der Antifa Bern in Rapperswil SG stattfinden, wie «Blick» berichtet.
Auf einer im sozialen Netzwerk Facebook kursierenden Einladung wird der Auftritt der deutschen Rechtsrock-Band Flak angekündigt.