Lok Leipzig reagiert auf einzelne Fan-Attacken mit Sofortmaßnahmen

Erstveröffentlicht: 
14.09.2016

In der Nachspielzeit der brisanten Partie gegen die U23 von RB Leipzig wurde Lok-Teammanager René Gruschka und ein Linienrichter durch Fanaggressionen verletzt. Die Blau-Gelben reagieren mit Konsequenzen für die vermeintlichen Verursacher.


Leipzig. Fußball-Regionalligist 1. FC Lok Leipzig reagiert mit harten Konsequenzen auf vereinzelte Fanaggressionen zuletzt im eigenen Stadion. Der Vorstand der Blau-Gelben nimmt dabei vor allem eine Fangruppierung in den Fokus, aus deren Reihen angeblich Gegenstände auf das Feld geflogen waren. Die genaue Identität der Täter sei zwar noch unbekannt, der Verein will aber Bild- und Videoaufnahmen aus dem Stadion auswerten und hofft zudem auf Hinweise aus der eigenen Anhängerschaft. „Falls Täter ermittelt werden, wird der 1. FC Lok gegen diese Personen umgehend bundesweite Stadionverbote auf mehrere Jahre verhängen“, hieß es am Mittwoch aus dem Bruno-Plache-Stadion.

Die Aggressionen ereigneten sich am Sonntag in der Nachspielzeit der Partie gegen die U23 von RB Leipzig. Schiedsrichter Oliver Lossius ließ kurzzeitig unterbrechen, weil nach einer Abseitsentscheidung im Lok-Fanblock Pyrotechnik gezündet wurde und Gegenstände in Richtung des Linienrichters flogen. Der Unparteiische und Lok-Betreuer René Gruschka erlitten jeweils leichte Knalltraumata.

Laut FCL-Vorstand konnten die Angriffe nun einer speziellen Gruppe zugeordnet werden: „Einige Gegenstände (Feuerzeuge und mit Steinen und Kies gefüllte Getränkebecher) wurden nachweislich von Mitgliedern der Gruppierung ‚Fanszene Lok‘ in den Innenraum geworfen“, so die Mitteilung des Vereins.  Die Täter hätten billigend eine Verletzung der Unparteiischen, des eigenen Betreuuers und der Rollstuhlfahrer im Innenraum in Kauf genommen.

Zäune werden umgebaut – Fan-Privilegien abgeschafft

Um den 1. FC Lok, seine Fans und Sympathisanten weiter zu schützen „und sein öffentliches Bild nicht durch eine handvoll Krimineller bestimmen lassen“, wurden nun drei konkrete Sofortmaßnahmen beschlossen, so die Verantwortlichen weiter. Zum einen werden die Zäune am Dammsitz des Probstheidaer Stadions verstärkt und mit einem Übersteigschutz versehen. Kinder und Jugendliche, die bisher auf den Zäunen für eine bessere Sicht Platz genommen hatten, sollen künftig in den neuen Familienblock umziehen.

Die Gruppe „Fanszene Lok“ soll zudem Privilegien im Stadion verlieren. „Die Fanszene Lok durfte zuletzt eine komplette Woche die Trainingshalle im Bruno-Plache-Stadion zur Anfertigung ihrer Choreografie nutzen. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sind über diesen Weg einige unerlaubte Gegenstände in diesen Block gelangt“, mutmaßt der Vorstand. Deshalb sei die Nutzung der Gebäude künftig generell untersagt.

Nicht zuletzt sollen auch keine Fanartikel der Gruppierung mehr im Stadion oder auf dem Vorplatz verkauft werden. „Trotz intensiver Bemühungen und vieler Zugeständnisse von Seiten des 1. FC Lok in den vergangenen Monaten wurden Vereinbarungen – auch nach mehrfachen Nachfragen – durch die ‚Fanszene Lok‘ nicht eingehalten“, so der Lok-Vorstand weiter. Durch das Verbot soll auch ausgeschlossen werden, dass unerlaubte Gegenstände über die Fanartikel-Kisten ins Stadion gelangen.