Mit einem Aufmarsch von 500 bis 1000 Gesinnungsgenossen rechnet der Veranstalter: Am 24. September soll Weil am Rhein zum Treffpunkt von Anhängern der rechten Szene werden.
Der Hüninger Platz in Friedlingen ist dieser Tage zum Synonym für Widerstand gegen rechte Gewalt geworden, nachdem das Lörracher Gericht für acht Personen Annäherungsverbote an eine dort wohnende Familie erlassen hat,
die sich von der Gruppe bedroht fühlt. Am 24. September soll der Platz
nun zum Treffpunkt von rechten Gesinnungsgenossen werden. Andreas
Weigand hat in seiner Funktion als Vorsitzender des Kreisverbands der
Partei "Die Rechte" bei der Stadtverwaltung eine Demonstration zum "1.
Tag der europäischen Völker" angemeldet – bereits Ende Juni, kurz bevor
Der Sonntag erstmals über die Vorgänge am Hüninger Platz berichtet
hatte.
Mit einem Aufmarsch von 500 bis 1000 Gesinnungsgenossen rechnet Weigand,
der für die Veranstaltung gezielt in Deutschland wie auch in
Frankreich, wo er inzwischen wohnt, Werbung macht. In dem Nachbarland
gibt es eine aktive nationalsozialistische Szene. 2014 hatten in
Oltingue, an der französisch-schweizerischen Grenze, 15 Kilometer von
Basel entfernt, Neonazis aus der ganzen Welt den Geburtstag Hitlers
gefeiert. Zudem seien auch einige tausend Flyer in russischer Sprache
gedruckt worden.
Die Stadt kann solche Demonstrationen nicht verbieten. Allerdings kann
sie dem Veranstalter Auflagen machen, wenn durch Gegendemonstrationen
die öffentliche Sicherheit tangiert ist.
Mehr zum Thema:
- Blotzheim/Weil am Rhein: Unbekannte werfen Brandsatz auf Haus von "Die Rechte"-Chef Weigand
- "Die Rechte"-Chef Weigand: "Ich erhalte Morddrohungen"
- Hintergrund: Friedlinger Parallelwelten – wo Multikulti auf rechte Gesinnung trifft (8. Juli)
- Rückblick: Rechtsextreme bedrohen Familie in Weil am Rhein (Der Sonntag, 3. Juli)