Der tätliche Angriff auf die Mutter einer Familie in Weil am Rhein, die sich von Rechten bedroht fühlt, wird noch einmal neu untersucht.
Nachdem der Staatsschutz die Ermittlungen zu den möglicherweise
politisch motivierten Vorfällen in Friedlingen übernommen habe, sehe man
die Notwendigkeit, die Körperverletzung, die die Konfrontation
ausgelöst habe, noch einmal genau zu untersuchen, sagte am Mittwoch
Polizeisprecher Klotz.
Wie schon berichtet, war es am 9. Juni am Verkehrskreisel bei der Sparkasse zu einer Auseinandersetzung zwischen der Mutter der Friedlinger Familie und dem Schwiegersohn ihres Nachbarn gekommen.
Der Nachbar hatte immer wieder Sachbeschädigungen am Auto der Familie
begangen. Nachdem er ertappt wurde, kündigte ihm der Vermieter.
Bei der Auseinandersetzung am Kreisel soll der Schwiegersohn die Frau
beleidigt und dann so geschlagen und getreten haben, dass sie längere
Zeit arbeitsunfähig war. Außerdem habe er der Frau mit seinen Freunden
von der Pegida gedroht. Bei Befragungen durch die Polizei hatte der
Schwiegersohn aber angegeben, zuerst beleidigt und dann auch angegriffen
worden zu sein.
Der Staatsschutz hat nun in der vergangenen Woche damit begonnen, alle
Beteiligten noch einmal zu befragen. Außerdem wird versucht, neutrale
Beobachter zu finden, die helfen können, den Sachverhalt aufzuklären.
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